Sint Maarten

Wir segelmotorten bei schwachen Winden über Nacht von Barbuda nach Sint Maarten. Nachts im Cockpit unter sternenklarem Himmel, mit einem Milchkaffee in der Hand wurden Erinnerungen an die Atlantiküberquerung wach. Auch daran, dass wir hellhörig auf alle Geräusche im Schiff reagierten, merkten wir, dass wir schon länger keine Nachtfahrt mehr gemacht hatten.
Der Anker fiel am Dienstag den 1. März in der Simpson Bay vor Sint Maarten.

Nach Barbuda war Sint Maarten ein Kulturschock. Auf Antigua hatten wir Megayachten erwartet und einige gesehen, aber in der Simpson Bay und in der Simpson Bay Lagoon auf Sint Maarten waren sie versammelt. Unter 5 Salingen musste man gar nicht anfangen zu zählen. Es gab auch riesige Motoryachten, die nachts ihre Wasserlinie blau oder grün beleuchteten. Eine konnte man angeblich für 1,4 Mio. US Dollar pro Woche mieten (nicht kaufen!).

Außerdem war an dem Wochenende nach unserer Ankunft die Heineken Regatta. Wir sahen die Open 65 Yacht Brunel aus den Niederlanden wieder, die wir zuletzt im August in Ijmuiden gesehen und bestaunt hatten. Neben den großen Rennyachten gab es aber auch eine Regatta für Charterboote. Und eine Crew aus Neustadt in Holstein war dabei! Das war sehr nett.

Wir verbrachten die Woche vom 1. bis 7. März mit Bummeln durch den Ort, genossen den Regatta-Trubel um uns herum, schnackten mit unseren Ankernachbarn, besuchten die Amerikaner Gayle und Jeff auf der SY Lazy Bones und genossen tägliches Baden mit Sprüngen vom Bugspriet. Auch der Strand war toll mit wunderbar weißem Sand und angenehmer Brandung.
Einen Tag fuhren wir mit dem Dingi in den französischen Teil der Insel rüber um Post nach Deutschland zu schicken. Der französische Teil wirkte im Vergleich viel verschlafener. Hier fanden wir in der Lagune auch die in der Karibik häufigen Long-Live-Aboards und Hurricane-Wracks, die im holländischen Teil fast fehlten.

Die Simpson Bay Lagoon erreicht man mit dem Schiff durch eine Klappbrücke. Da wir sowieso tanken mussten und für die kommenden Tage etwas mehr Wind angesagt war, entschieden wir uns am Montag den 7. März, in die Lagune zu verholen. Wir fuhren am frühen Nachmittag durch die Klappbrücke in die Lagune, tankten bei einer Marina voll und fanden einen guten Ankerplatz.

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Natürlich war das Wasser in der Lagune nicht so toll wie draußen, aber wir hatten seit langem mal wieder einen Ankerplatz ohne Ozeanschwell. Herrlich, auch wenn Daniel fürchtete, dass uns das zu sehr verwöhnen könnte. Das Wasser war übrigens gut genug für Schildkröten, die wir immer wieder auftauchen sahen.

Am Dienstag den 8. März erlebten wir den wohl gefährlichsten Moment der Reise bisher, als auf dem Weg vom Einkaufen nur 1 m neben Eva eine Kokosnuss aus einer 8 m hohen Palme auf dem Asphalt aufschlug. Es stimmt also doch, dass das größte Risiko in der Karibik darin besteht, von einer Kokosnuss erschlagen zu werden …

Am Mittwoch machten wir uns gemeinsam mit Sabine und Jörg von der SY Slowly, die inzwischen auch hier angekommen waren, auf Weg zum Maho Beach. Wir liefen die Hauptstraße entlang und hielten nach einem Public Bus Ausschau, als Daniel im Grünstreifen neben einem Rollerverleih einen großen grünen Leguan sah. Da hatten wir auf unseren Wanderungen immer nach Leguanen Ausschau gehalten und fanden nun einen mitten in der Stadt. Netterweise blieb er eine Weile für Foto-Shooting sitzen, bevor er unter einem Schuppen verschwand.

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Maho Beach ist ganz besonders. Nicht nur wegen des türkisen Wassers und der tollen Brandung, sondern weil er direkt vor dem Rollfeld des Flughafens liegt. Landende und besonders startende Flugzeuge machen einen enormen Turbinenstrahl, der unter Umständen lebensgefährlich sein kann. Aber die gefährlichen Abschnitte sind am Zaun markiert.

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An diesem Tag war die Brandung enorm hoch. Der Strand steigt sehr steil an, so dass sich die Brandung zu rollenden Brechern aufbaute. Man konnte problemlos zwischen den Brechern schnell ins tiefe Wasser gehen, wo die Wellen nicht mehr brachen, umgekehrt auch so.

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Etliche Touristen wussten das wohl nicht oder unterschätzen die Wellen, so dass man immer wieder Touristen im Schleudergang und Badesachen ohne Besitzer in der Brandung sah. Zum Glück ereigneten sich keine schweren Unfälle.

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Wir hatten einen tollen Tag am Strand mit Düsenjets direkt über unseren Köpfen.

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Donnerstag und heute, Freitag, bereiteten wir die Weiterfahrt vor. Wahrscheinlich werden wir morgen, Samstag den 12. März, oder übermorgen weiterfahren. Der nächste Blogeintrag wird wahrscheinlich länger auf sich warten lassen, aber den Positionsreport versuchen wir immer aktuell zu halten.

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Barbuda

Da das Wetter für die nächsten Tage sehr gut angesagt war, segelten wir am Donnerstag den 25. Februar nach Barbuda und ankerten in der Low Bay. Das ist eher ein meilenlanger weiß-rosa Muschelsandstrand im Westen der kleinen Insel. Nach Osten schließt sich nach einem schmalen Streifen Strand eine große Lagune an und dahinter kommt der Hauptteil der Insel.

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Piet und Daniel machten sich gleich nach Ankunft auf zum Strand. Eva schickte währenddessen in Ruhe per Kurzwelle Mails und den Positionsreport ab, natürlich mit einem Milchkaffee dazu.

Am Freitag machten wir uns im Dinigi auf zur Hauptstadt Codrington am anderen Ende der Lagune. Also erst mit dem Dingi zum Strand mit entsprechend anspruchsvoller Landung in der Brandung, dann das Dingi über den Streifen Strand zur Lagune schleppen und dort wieder einsteigen um die Lagune zu überqueren. In Codrington wollten wir uns nach einem Tour Guide für den Besuch der Fregattvogel-Kolonie erkundigen. Man darf nämlich nur mit Guide dorthin fahren. Wir fanden sofort jemanden und saßen fast sofort im Wassertaxi zu den Fregattvögeln.

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Die Vögel sind an die Besucher in den Booten gewöhnt und wissen, dass sie ausreichend Abstand halten. Für uns bot sich ein einmaliger Ablick auf die Fregattvögel ganz nah.

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Im Februar waren die meisten Küken schon halbwüchsig. Zur Balzzeit pusten die männlichen Fregattvögel einen roten Kehlsack auf. Sobald sie eine Partnerin finden, wird der Kehlsack nicht mehr aufgepustet. Jetzt stand eher die Aufzucht der halbwüchsigen Küken an. Aber zu Piets großer Freude gab es einige einsame Junggesellen, die nach Kräften ihren roten Kehlsack präsentierten, den Kopf in den Nacken warfen und mit den Schnäbeln klapperten.

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Auf dem Rückweg badeten wir noch ausgiebig an dem traumhaften Strand.

Samstag war wieder einmal Arbeitstag an Bord. Aber am Sonntag machten wir uns im Schlauchboot auf die Suche nach einem Schnorchelplatz. Wir fanden einen Korallenkopf mit vielen Fischen. Aufgrund des recht hohen Grundschwells konnten wir aber schlecht nahe heran schwimmen und auch die Sicht war nur mäßig. Die nächste Stelle bot fast nur Schildkrötengras und Sandflecken. Wir wollten schon enttäuscht sein, als wir die Conch-Muscheln im Seegras wahrnahmen. In einer hatte sich ein wirklich großer Einsiedlerkrebs häuslich eingerichtet. Und dann sahen wir einen kleinen und einen großen Stachelrochen. Wir hatten sie von Bord schon am Riff springen sehen und gehofft, beim Schnorcheln welche zu sehen. Wir waren beeindruckt und hielten respektvollen Abstand. Zurück bei Venga sprangen wir alle noch ein paar Mal vom Bugspriet ins Wasser.

Am Montag fuhren wir wieder nach Codrington zum Ausklarieren. Das war verbunden mit einem gemütlichen Spaziergang durch den verschlafenen Ort, denn man muss zur Hafenaufsicht, zum Zoll und zur Einwanderungsbehörde, die sich alle an andern Ecken des Ortes befinden. Von den hier frei laufenden Eseln und Pferden sahen wir leider nur die Äppel, aber es liefen sehr viele Hühner mit und ohne Küken und Hähne durch den Ort. Insgesamt strahlte der Ort sehr viel Ruhe aus. Keine Langeweile! Auffallend war auch, dass alle Altersgruppen vertreten waren, also nicht nur die Älteren übrig geblieben waren.  

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Piet durfte noch einmal am Strand in den Wellen toben. Einige waren diesmal so hoch brechend wie er groß war. Die hat er (zum Glück) lieber nur vom Strand aus bestaunt. Wir waren froh, das Schlauchboot ohne Überschlag gelandet und wieder abgelegt zu haben.

Barbuda war toll. Piet machte sich Sorgen, ob er die Insel in seinem Leben noch einmal wieder sehen wird. Trotzdem wurde es Zeit weiter nach Norden zu segeln. Wir legten bei Einbruch der Dämmerung ab und segelten hinaus in eine friedliche Nacht Richtung Sint Maarten.

 

Antigua

Von Dominica nach Guadeloupe hatten wir einen schönen Segeltag. Eine Herde Delfine kam in tollen Sprüngen zu uns zu Besuch. In Guadeloupe ankerten wir nur für eine Nacht in der Anse Deshaies um den Weg nach Antigua zu teilen.

Von Guadeloupe nach Antigua hatten wir wieder einen schönen Segeltag. Zwar ohne Delfine, aber dafür mit Anglerglück.

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Der erste Fang war ein Barracuda, den wir wegen der Gefahr der Vergiftung mit Ciguatera wieder ins Meer zurück warfen. Aber dann fingen wir noch einen wunderbar leckeren MahiMahi.

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Die Inseln Antigua und Barbuda bilden zusammen einen Staat. Die Inseln liegen auf einer gemeinsamen Bank, wir segelten erstmals in flache Gewässer. Es ging aber alles gut, die Seekarten stimmten, und so fiel am Freitag den 19. Februar am frühen Nachmittag der Anker vor Jolly Harbour auf Antigua.

Am nächsten Tag regnete es immer wieder ergiebig, so dass wir den Vormittag mit Piet Spiele spielten und die Uhrzeit zu lesen übten. Nachmittags fuhren wir mit dem Dinig nach Jolly Harbour rein. Die Megayachten, die man auf Antigua erwartet, fanden wir nicht. Dafür aber einen sehr geschützen Hafen mit guten Versorgungsmöglichkeiten und ruhiger Atmosphäre.

Am Sonntag segelten wir nur 3 Seemeilen um die Ecke nach Five Islands Harbour und ankerten in der Hermitage Bay. Die Bucht hatte wunderbar türkises Wasser und war einsam, vor uns lag nur das Hermitage Bay Resort, ein Hotel für Superreiche. Aber der Strand war für jeden zugänglich und da nutzten wir auch aus.

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Das Anlanden mit dem Dingi in der Brandung war aufregend. Man musste warten, bis weniger große Wellen anliefen und dann schnell anlanden und das Dingi auf den Strand ziehen. Der Strand war voller Korallenstück, Schneckenhäuser und Muscheln. Nachdem Piet sich erst einmal in die Brandung getraut hatte, war er nicht mehr aus dem Wasser zu kriegen. Er freundete sich mit Nathan an, einem 7-jährigen Jungen aus Antigua, der mit seinen Eltern da war. Wir Eltern kamen ins Gespräch, als eine Große Welle anlief und Nathan’s Mutter „Big one“ rief während Eva gleichzeitig „Vorsicht, ein Große“ zu Piet rief und wir lachen mussten. Seitdem heißen große Brandungswellen nur noch „Big ones“ bei uns.

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Montag war dann Arbeitstag. Wir brachten unsere Propangasflaschen mit dem Dingi von Five Islands Harbour nach Jolly Harbour. Da waren wir wieder einmal froh über unser großes Dingi mit dem 15 PS Außenborder.

Nachmittags arbeiteten wir am Schiff.

 

Am Dienstag machten wir uns auf die Suche nach den Megayachten. Wir fuhren mit dem öffentlichen Bussen über die Hauptstadt St. Johns nach English Harbour im Süden der Insel. Dort war seit dem Ende des 17. Jahrhunderts der wichtigste englische Marinehafen in der Karibik, weil er ein extrem geschützer Naturhafen ist. Und Lord Nelson war im 18. Jahrhundert dort stationiert.

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Die Anlage wurde restauriert und ist eine Touristenattraktion.

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Gleichzeitig ist es ein Yachthafen. Hier fanden wir die gesuchten Megayachten.

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Wir fanden auch Phillip mit seiner SY Parotia, der hier mit einem Getriebeproblem im Hafen lag. Er sagte, er fühle sich wie im Zoo wegen der vielen Touristen, die auf den Kais herumliefen. Dabei war es wohl wie beim Affengehege im Zoo – man weiß nicht immer, wer eigentlich wen betrachtet.

 

Der Mittwoch verging mit Schwimmen ums Schiff und Recherchieren über Barbuda. Wir wollten diese kleine verschlafene Insel sehr gerne sehen, hatten andererseits Respekt vor der Anfahrt und den Ankerplätzen. Im Süden gäbe es bessere Ankerplätze, aber rundherum sehr viele Untiefen und Korallenköpfe. Im Norden gäbe es weniger Untiefen und meilenweite Strände, aber bei Wind und Welle aus nördlichen Richtungen wäre man ungeschützt. Da mussten wir in Ruhe überlegen, wann wir wo hinsegeln wollten. Barbuda hat übrigens keine Marina. Überhaupt gibt es einige Inseln ohne Marinas. Wie zum Beispiel auch Dominica oder Anguilla. Das kennen wir in Europa so nicht.  Dieses Ankerleben ist auch das Besondere und bietet ein ganz tolles Flair, dass wir sehr genießen.

Dominica

 

Die Überfahrt nach Dominica war mit frischen Winden und mäßig hohen Wellen etwas sportlicher, aber insgesamt unproblematisch. Zur Belohnung sahen wir in Lee Dominicas einen Wal. Einen großen mit mächtigem Blas und mächtiger Fluke. Aber wir waren noch zu weit weg um zu erkennen, welche Walart es war.

Wenig später gab es zwischen den Bergen Dominicas Düsen und Fallwinde. In der Prince Ruperts Bay vor Portsmouth im Norden der Insel warfen wir erstmals bei 6 Windstärken den Anker. Im ersten Versuch fand der Anker keinen Halt, aber im zweiten Versuch hielt er super.

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In Dominica gibt es keine Boat Boys wie auf anderen Inseln, die durch die Ankerfelder fahren und Services und Waren anbieten. Statt dessen habe sich die lokalen Tour Guides in einer Art Gilde (P.A.Y.S. – Portsmouth Association of Yacht Security) organisiert. Nur Einer von ihnen kontaktiert eine ankommende Yacht, nicht viele. Dabei werden geführte Touren, Wäsche waschen, Müllentsorgung, Wassertaxi, Einkäufe und andere Services angeboten. Die Muring-Bojen und Dingi-Stege werden gewartet, nachts fährt jemand durchs Ankerfeld und sorgt für Sicherheit. Wer die wilde Einsamkeit sucht, findet das vielleicht zu organisiert. Wir fühlten uns sehr wohl. Martin Carriere alias Providence war unser Tour Guide. Sehr angenehm war, dass er uns nicht für alles Geld aus der Tasche ziehen wollte. Im Gegenteil hat er uns ermutigt, auch Wanderungen alleine zu machen und hat uns die Wege erklärt. Sein Wunsch war es, dass wir eine wunderbare Zeit auf Dominica verbringen und dann weiterempfehlen. So läuft das Geschäft weiter und wird zu einer win-win-Situation.

 

Am Donnerstag waren wir angekommen, beäugten aber noch argwöhnisch den Anker und klarierten deshalb erst am Freitag morgen ein.

Freitag nachmittag machten wir gleich die erste Wanderung, die Providence uns empfohlen hatte. Durch den Ort und einen Berg hinauf durch Gärten bzw. Felder. Alles ist grün grün grün in Dominica. Als Eva an einem Grashalm zupfte, roch es plötzlich intensiv nach Zitrone. Überall wuchs Zitronengras.

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Aber der Tag war noch nicht zu Ende, denn wir trafen die französische SY Cruising Bird mit ihren 4 Söhnen wieder. Und so saßen wir abends gemeinsam in Sandy’s Beach Bar bei einem Drink während die Kinder am Strand hermsprangen. Da die Cruising Bird – Kinder in Singapur und der Schweiz gelebt haben, sprechen sie außer französisch auch englisch und ein bisschen deutsch. Und so integrierten sie einheimische Jungs und Piet in eine Sandballschlacht. Es wurden 2 Mannschaften gebildet, Kanonenkugeln aus Sand gerollt und los ging es.

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Samstag morgen gingen wir mit den „Cruising-Birds“ in eine Nachbarbucht zum baden und schnorcheln. Die Jungs haben sich wieder großartig verstanden. Piet hat die anderen mitgerissen, in der Brandung zu spielen.

Kaum zurück in Portsmouth, lud uns Providence zu einer Tour in den Indian River ein. Das ist ein geschützter Fluss im Nationalpark, in den man nur mit Guide hinein darf und den wir unbedingt sehen wollten. Also im Galopp zurück zu Venga zum Mittagessen und schon wurden wir abgeholt.

Der Indian River war fast unwirklich schön.

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Hier wurden nicht umsonst einige Szenen zu „Fluch der Karibik“ gedreht.

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Wir bestaunten Flora und Fauna.

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Am Ende des Flusses stiegen wir kurz aus um in Cobra’s Dschungel Bar einen Saft zu trinken und ein paar Schritte zu laufen. Providence zeigte Piet Graines L’église. Das sind wunderschöne rote Samen, aus denen Schmuck gemacht wird. Natürlich haben wir einige gesammelt.

 

Am Sonntag wollten wir eigentlich faul sein, aber Providence empfahl uns eine weitere Wanderung in den Bergen um Portsmouth. Wir konnten nicht wiederstehen und zogen mittags los. Diesmal ging es durch ein Flusstal ähnlich dem Indian River hoch in die Berge durch üppige grüne Landwirtschaft.

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Dabei ist Landwirtschaft und Wildnis für unsereins auf Anhieb kaum zu unterscheiden. Aber jeder Grapefruitbaum, jede Bananenstaude und jede Kokospalme wurde gepflanzt und hat ihren Besitzer, so hoch sie auch im Gebirge stehen mag. Bei den Mangobäumen mag es vielleicht anders aussehen, die wachsen hier fast als Wälder, haben allerdings sehr kleine Früchte.

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Wir hatten wunderbare Ausblicke über die Prince Ruperst Bay bevor der Weg uns steil hinunter durch den Regenwald führte.

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Im Wald trat Daniel fast auf eine kleine Schlange. Wir sahen sie noch im Unterholz davonschlängeln. Insgesamt waren wir fast 4 Stunden unterwegs, es war unsere schönste Wanderung bisher.

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Übrigens laufen die Wanderwege in den Bergen Dominicas entlang der Pfade, die früher die entlaufenen Sklaven, die Maroons, gegangen sind.

 

Montag Nachmittag machten wir einen ausgiebigen Spaziergang über die Cabrits, das sind 2 Hügel, die von einem Vulkan übrig geblieben sind. Der Wald war vergleichsweise trocken. Das fanden unzählige Eidechsen toll. Es wimmelte von Eidechsen in allen Größen.

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Außerdem gab es Landkrabben, Einsiedlerkrebse und schließlich sogar Schlangen. Von der Sorte, wie wir sie schon auf der anderen Wanderung gesehen hatten, nur jetzt sahen wir viermal eine! Es war eine „Grove Snake“. Ungefährlich, aber sie sondert eine stinkende Substanz ab, wenn man sie anfasst. Das hatten wir sowieso nicht vor. Piet war begeistert, vor allem von den Schlangen.

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Dienstags haben wir uns auch nicht ausgeruht, sondern eine Gemeinschaftstour mit 3 anderen Crews gemacht. Winston war unser Guide. Er hatte echt Spaß an der Sache, wie es schien. Wir fuhren durch Landwirtschaft in die Berge. Wir sahen Ananasfelder, Zuckerrohrfelder, ein erhaltenes ehemaliges Sklavenhaus, Bananenfelder, Mandarinenfelder, Kakao- und Kaffeebüsche und vieles mehr.

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Es folgte ein Spaziergang durch den Syndicate Rainforrest.

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Wir hatten zuvor schon Papageien rufen gehört, hier sahen wir sie erstmals fliegen.

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Weiter ging es zu den Milton Falls zum Baden. Auf dem Weg kamen wir an einem Zimtbaumhaus vorbei.

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Daniel hatte dafür aber kaum Sinn, weil er Kolibris fotografierte. Die halten auch einfach nicht still.

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Piet mochte unseren Guide Winston sehr und ging immer neben ihm der Gruppe vorweg, ein herrliches Bild. Winston war es ja aber auch, der Piet erlaubte, an einer Liane über den Fluss zu schwingen, das war cool.

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Und das Bad im Wasserfall war so, wie man sich ein Bad im Wasserfall vorstellt.

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Auf dem Rückweg schenkte Winston Piet eine Muskatnuss direkt vom Baum, eine Zuckerrohrstange und eine Kakaoschote. Schwer bepackt und glücklich kam Piet auf Venga zurück.

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Abends besuchten uns Emily und Markus von der SY Emma aus Schweden. Seit den Islas Cies hatten wir uns oft gesehen, aber es jetzt erstmals geschafft, uns zu besuchen. Wir machten gelungen Experimente mit Ti Punsch und Rumpunsch. Schließlich muss man ja neue Erkenntnisse mit nach Hause bringen.

 

Mittwochs machten wir dann tatsächlich doch mal einen Gammeltag mit lesen bzw. malen an Deck und gemächlichen Vorbereitungen für unsere Weiterfahrt.

Am Donnerstag gingen wir dann früh Anker auf und hatten eine sehr angenehme Segeltour nach Guadeloupe. Dort fiel der Anker um 16 Uhr. Allerdings nur für eine Nacht, denn am Freitag den 20. Februar soll es morgens früh weitergehen nach Antigua.

 

Martinique – von Le Marin bis St. Pierre

Vom 22. Januar bis 8. Februar kamen wir aus Le Marin nicht weg. Hauptgrund unseres Festhängens waren so viele nette Segler und der Dingi-Steg vorm Supermarkt.

Wir fanden es lustig, mit dem Einkaufswagen bis zum Schlauchboot zu rollen und einzuladen. Insgesamt machten wir ca. 12 Touren. Lebensmittel sind auf Martinique für karibische Verhältnisse sehr günstig. Gut auch, schließlich gehört Martinique zu Frankreich und kulinarisch fanden wir Frankreich und Spanien bisher unschlagbar. Unser Ziel ist es, uns mit lang haltbaren Lebensmitteln bis zu den Azoren zu verproviantieren.

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Auf dem Weg vom und zum Einkaufen hingen wir regelmäßig bei anderen Seglern fest zum Schnack. Viel kannten wir schon, neue lernten wir kennen. So freundeten wir uns mit einer 6-köpfigen Familie aus Belgien an, deren Kinder von 16 Monate bis 12 Jahren alt sind. Erstmals verbrachten wir viel Zeit mit der Crew der SY SwedeDreams (aus wo wohl), die wir seit Nordspanien immer wieder mehr nur im Vorbeisegeln gesehen hatten. Auch die SY Friskus mit 3 Kindern kam in die Bucht, die SY Finn war auch noch da. Das Schönste für Piet war immer, mit vielen Kindern vom Heck oder Bugspriet aus ins Wasser zu springen und im Wasser zu toben.

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So machte sich das Gefühl breit, in Le Marin zu leben. Einkaufen, Wäsche waschen, Verabredungen, ein Strandtag, kochen, abspülen, Arbeiten am Schiff. Wir hatten einen Alltag. Den Absprung zu kriegen wurde ein bisschen schwer. Gleichzeitig wollten wir auch endlich weiter. Und so schafften wir es am Sonntag den 8. Februar, die 20 Meilen bis in die Bucht von Fort de France zu segeln, wo wir in der Anse Mitan hinter der SY Finn ankerten. Nach einem gemütlichen gemeinsamen Abend segelten wir am (Rosen-)Montag weiter nach St. Pierre.

St. Pierre gefiel uns auf Anhieb. Das Dorf liegt am Fuße des Montagne Pelée, „unserem“ Vulkan, der wie immer eine Wolkenmütze trug.

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Das Dorf hat Häuser, die ohne Zaun oder Garten in den Strand übergehen. Hinter dem Dorf zieht im Süden ein steiler Hang mit Regenwald hoch, im Norden Bananen- und Zuckerrohrplantagen.

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Oft springen Fische hoch aus dem Wasser, wir sehen Schildkröten und Pelikane. Wir sehen, wie Fischer mit kleinen Stückchen getrocknetem Zuckerrohr die Schwärme in die Netze locken.

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Trotzdem klarierten wir heute, am Dienstag, aus um morgen weiterzusegeln nach Norden.

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Martinique – Le Marin und Montagne Pelée

Am Dienstag Nachmittag fiel der Anker wieder vor dem Örtchen Sainte Anne in der Bucht vor Le Marin im Süden Martiniques.

Wir ruderten nach Sainte Anne, schlenderten durch die Hauptstrasse mit vielen kleinen Läden, kauften im Mini-Supermarkt das Nötigste ein und genossen die Atmosphäre. Auf dem Rückweg zu Venga tauchte ca. 3 m vor uns ein mächtige Schildkröte auf. Wohl keine Suppenschildkröte, sondern wahrscheinlich eine Lederschildkröte. Sie guckte uns an, atmete schnaufend und tauchte gemächlich wieder ab.

Am Mittwoch fuhren wir um 10 Uhr mit Sabine und Jörg zusammen mit dem Schlauchboot zum Einkaufen nach Le Marin. Wir kauften Klamotten, Fischköder, Schiffszubehör, aßen leckeres FastFood zu Mittag und gingen dann noch in 2 große Supermärkte. Piet war super geduldig. Aber er durfte auch Sirup für Getränke und Süßigkeiten aussuchen. Das man einkaufen und bevorraten muss, das ist ihm inzwischen klar! Auf dem Rückweg trafen wir noch andere Segler und landeten bei Capuccino und Eis für Piet in der KakaoRhum-Bar vor dem Yachthafen. Erst in der Dämmerung machten wir uns auf den Rückweg.Piet ging mit zu Sabine und Jörg auf die Slowly um mit Sabine auf ihrem IPad Spiele zu spielen. Das hat er selbst mit ihr verabredet. Es kam dann so, dass er auch noch zum Abendbrot auf der Slowly blieb und erst nach 2 ½ Stunden gücklich nach Hause kam.

Da wir jetzt wussten, dass der Supermarkt einen Dinig-Steg hat und man also mit dem Einkaufswagen bis zu Schlauchboot fahren kann, machten wir am Donnerstag eine Dingi-Einkaufstour. Allerdings blieben wir erst für Stunden bei der SY Finn hängen, die inzwischen auch hier angekommen war. Piet und Finn hätten noch ewig weitergespielt. Die „Finns“ kamen in ihrem Schlauchboot mit zum Einkaufen. Wir folgten den „Finns“ erst in ein von Mangroven gesäumtes Flüsschen, das zum Schiffszubehör-Laden führte, zum Supermarkt mussten wir dann noch mal zurück und anders abbiegen.

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Am Freitag hatten wir einen Mietwagen gemietet. Mit Sabine und Jörg hatten wir verabredet, zum Montagne Pelée zu fahren und zu wandern. Von den Schweizern wussten wir, dass man dafür ca. 5 Stunden veranschlagen sollte und dass die Wanderung auch aus Schweizer Sicht anspruchsvoll sei. Nun denn.

Auf dem Weg in den Norden der Insel hielten wir aber an der Rhumerie Trois Rivières an. Im Supermarkt kostet der gleiche Rum das Doppelte, also kauften wir ein bisschen ein. Es gibt hier Rum in 3-Liter-Schläuchen, wie wir sie nur von Wein kennen. Sehr interessant …

Weiter fuhren wir durch sattes Regenwald-Grün Richtung der höchsten Berge Martiniques, 1395 m hoch ist der höchste Gipfel. Im Montagne Pelée fanden zuletzt in den 1930er-Jahren große Vulkansubrüche statt. Also zu einer ähnlichen Zeit wie in Timanfaya auf Lanzarote, wo wir die Lavafelder bestaunt hatten. Aber hier war alles grün und üppig bewachsen. Irre, was für ein Unterschied das Klima also macht.

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Die Wanderung war so, wie die Schweizer sie beschrieben hatten – anspruchsvoll. Man kletterte teils mit Händen und Füßen bergauf und bergab über einen mal steinigen mal matschigen Trampelpfad, der aber gut beschildert war.

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Es war überwiegend neblig, weil wir mitten in den Wolken waren, aber ab und zu riss der Wolkenvorhang kurz auf und gab grandiose Blicke bis hinunter zum Meer frei.

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Der Weg führte an den Kraterrand, dann mitten durch den Krater zum anderen Kraterrand und schließlich am Kraterrand herum wieder zurück.

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Piet hat sich toll gehalten, aber auch jede Menge Baguette, Wasser und Weingummi vertilgt.

Auf dem Rückweg fuhren wir an der Ostküste entlang durch Bananenplantagen, Zuckerrohrplantagen und reich wirkende Ortschaften. Und dann haben wir alle fünf wirklich gut und tief geschlafen.

Und da wir heute lahme Beine haben, hatten wir endlich Zeit und Muße, 5 Blogeinträge hintereinander einzustellen. Also, wer alle lesen möchte, sollte noch 4 zurückblättern

Dank an SY Mimosa

In der Grande-Anse-Bucht trafen wir die SY Mimosa aus Frankreich wieder. Wir hatten mitten auf dem Atlantik Funkkontakt gehabt. Die Mimosa war daraufhin in unsere Nähe gesegelt, damit wir uns gegenseitig fotografieren konnten. Wir hatten die gemailten Fotos nicht öffnen können, jetzt bekamen wir sie per USB-Stick. Die Fotos sind toll, wir sind glücklich. Vielen Dank an die Crew der Mimosa!

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Venga Side 2

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Martinique – Grand Anse d’Arlet

Am Mittwoch den 13. Januar segelten wir gemeinsam mit Sabine und Jörg von der SY Slowly in die Grande Anse. Das war eine Ankerbucht südlich von Fort de France, bekannt für ein intaktes Riff unter Naturschutz und Schildkröten. Von Ferne sah man fast nur bewaldete Berge und wenig Häuser, aber von Nahem entdeckte man ein kleines Dorf vor einem schönen Strand mit Palmen. Es gab viele kleine Bars, Restaurants, 3 Tauchschulen und einen Mini-Market. Also schon touristisch, aber dezent und geschmackvoll.

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Statt der geplanten 2 Nächte blieben wir am Ende 6 Nächte.

Wir genossen den Strand, bummelten durch den Ort, ließen uns von Sabine und Jörg den Fußweg in den Ort Petite Anse in der Nachbarbucht zeigen und trafen eine französische Familie wieder, die wir in Nordspanien getroffen hatten.

Das Schönste aber war das Schnorcheln am Riff. Ein Bereich war mit Bojen abgegrenzt um das Riff zu schützen. Dort durfte man nicht mit Flasche tauchen oder ankern, aber schnorcheln war erlaubt. Wir fuhren mit dem Dingi hin, machten das Dingi an einer Muringboje fest und ließen uns ins türkise klare Wasser fallen. So viele Fische! Man schnorchelte zwischen 1,5m und 6 m über das Riff und kam aus dem Staunen nicht heraus. Sabine, die uns einmal begleitete, hatte eine wasserdichte Kamera. Wir verdanken Ihr die vielen Fotos vom Schnorcheln.

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Sven und Manu von der SY Seven kamen am vorletzten Tag vorbei. Gemeinsam gingen wir im Süden der Bucht mit Tauchgerät tauchen. Das war eine gute Gelegenheit, denn man taucht aus Sicherheitsgründen immer mindestens zu zweit. Entweder Eva oder Daniel konnten so bei Piet im Schlauchboot bleiben oder mit ihm schnorcheln, der andere konnte tauchen.

Ein besonderes Schnorchelerlebnis hatten Piet und Daniel mitten im Ankerfeld bei 6 m Tiefe. Sie sahen eine Schildkröte, die sich unter einem Stein versteckte. Piet und Daniel warteten ruhig, bis sie auftauchen musste um Luft zu holen. So tauchte die Schildkröte nur 3 m entfernt von den beiden auf. Piet war begeistert.

Am Montag den 18. Januar machten wir eine kleine Wanderung von 1 Stunde über einen Berg in die Petite Anse.

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Wir sahen mitten im Wald Krebse, die sich in selbstgegrabenen Erdlöchern verstecken und mitten auf dem Berg sogar Einsiedelerkrebse.

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Der Wald war tropisch und es ging auf einem Trampelpfad über Stock und Stein.

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In der Petite Anse bewunderten wir Pelikane. Dann kauften wir beim Bäcker frisches Baguette und nahmen den einfacheren Rückweg über den Fußweg an der Straße entlang.

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Abends saßen Piet und Eva zum Abschluß noch mal am Strand, denn am Dienstag wollten wir wieder nach Le Marin im Süden segeln. Natürlich gemeinsam mit Sabine und Jörg.

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Martinique – Fort de France

Die Überfahrt nach Fort de France am Sonntag motorten wir bei schwachen Winden. Das war aber sehr ok, denn seit Samstag war unser Wassermacher fertig installiert und wir nutzten die Energie um Wasser zu machen. Wassermacherwasser ist nicht mineralfrei, man darf es also auch trinken, aber es ist wunderbar weiches Wasser. Das bedeutet keine Probleme mit Verkalkungen und superleckeren Kaffee und Tee. 

Vor Fort de France, der Hauptstadt von Martinique mit 170.000 Einwohnern, gab es einen kleinen Ankerplatz direkt vor dem Stadtzentrum. Es gab auch einen kleinen Stadtstrand, dort trafen wir uns mit Sarah, Christian und dem 4-jährigen Mikah. Die Kinder tobten ausgiebig im Wasser und wir Erwachsenen erzählten von der Atlantik-Überquerung. Christian musste dann los zum Flughafen um Andy, den neuen Chartergast, abzuholen. Andy war uns sehr sympathisch. Wir schnackten uns beim anschließenden Cocktail auf der Fürrit fest. 

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Am Montag den 11. Januar hatte die Crew der Fürrit einen Großeinkauf vor sich, bevor sie zu den südlicheren Inseln mit weniger guten Einkaufsmöglichkeiten aufbrechen wollte. Mikah durfte stattdessen zu Piet zum Spielen kommen. Piet hatte öfter mit gleichaltrigen oder etwas älteren Kindern gespielt, jetzt mal wieder mit einem jüngeren. Da waren deutlich andere Konfliktlösungsstrategien gefragt. Aber nach etwas Moderation von Eva kamen die beiden 5 Stunden lang super miteinander aus.

Nachmittags gab es Kaffee und Pfannkuchentorte bei uns im Cockpit, denn Eva hatte Geburtstag. Kurzerhand luden wir außer der Fürit-Crew noch Sabine und Jörg von der SY Slowly neben uns und Silvia und Ralf von der SY Feluka hinter uns dazu ein. Später gingen wir zu Rotwein und Chips über. Es war ein wunderbarer Geburtstag, an dem Eva 2/3 der Gäste erst neu kennengelernt hatte.

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 Am Dienstag machten wir Stadtbummel und schickten ein Paket nach Hannover (das schon nach 2 Tagen dort ankam!). Eigentlich hatten wir, wie die Fürrit, weitersegeln wollen, aber wozu die Eile. Wir waren abends bei Sabine und Jörg auf der Slowly eingeladen. Eva bekam nachträglich zum Geburtstag eine in einem neuen TransOcean-Stander eingewickelte Flasche Rotwein. Ein super Geschenk, denn unser Stander war nach 8 Jahren in Auflösung befindlich. (TransOcean ist ein Langfahrtsegler-Verein).

 

Überfahrt nach Martinique

Wir lichteten frühmorgens am Donnerstag den 7. Januar in der Tyrell Bay den Anker. Wir konnten Martinique am Wind sogar direkt anliegen, also mussten wir nicht kreuzen.

Auf dem Weg nach Martinique kamen wir in Lee der kleinen Grenadinen, St. Vincent und St. Lucia vorbei. Alles auch lohnenswerte Ziele, aber wir möchten lieber auf einer Insel länger bleiben anstatt alle zu besuchen. Also müssen wir einige überspringen.

Im Windschatten der größeren Inseln mussten wir jeweils kurz den Motor mithelfen lassen, ansonsten konnten wir segeln. Zwischen St. Vincent und St. Lucia hatten wir ca. 1 Stunde lang unangenehm kabbelige See bei 2,5 Knoten Strom in unserer Richtung gegen Grundschwell aus entgegengesetzter Richtung.

Ansonsten verlief die Überfahrt unspektakulär. Wir dachten im Morgengrauen anzukommen, waren aber schon um 3:30 Uhr da. Die Bucht von Le Marin im Süden von Martinique ist aber auch nachts gut anzulaufen, so dass wir vor dem kleinen Ort Sainte Anne den Anker fallen ließen und uns schlafen legten.

 

Am Freitagmorgen begrüßten uns Schildkröten. Wir fuhren wir mit dem Dingi nach Le Marin rein um einzuklarieren. Das ging super unkompliziert. Als nächstes zog uns der gut sortierte Supermarkt magisch an. Zwar war auch hier alles teuerer als in Europa, aber erträglich teurer. Vor allem aber bekam man alles, was das Herz begehrte.

 

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Nach dem Einklarieren besuchten wir die SY Paloma und erzählten. Die 5 waren aber sehr beschäftigt mit Reparaturen, Schule und den Vorbereitungen für die Rückkehr nach Hause in die Schweiz.

Dafür kamen Sarah und Christian am Samstag mit ihrem Katamaran „Fürrit“ auf Martinique in Fort de France an. Dort bekamen sie Chartergäste an Bord und blieben nur 2 Nächte. Also machten wir uns am Sonntag auf in die Bucht vor Fort de France.