Alderney

Auf dem Hinweg hatten wir die Bretagne und die Normandie besucht, dafür aber die Kanalinseln übersprungen. Das machten wir jetzt genau umgekehrt und fuhren von Galizien, unterbrochen nur durch den Tankstop in Camaret, direkt durch bis zur Kanalinsel Alderney. Schließlich waren wir jetzt ja so an Inseln gewöhnt.

Typisch Ärmelkanal kamen wir in dichten Nebel. Sichtweite 100 Meter. Dank GPS, Kartenplotter, Radar und AIS (Schiffsortung via UKW) konnten wir immer noch wissen, wo wir uns befanden und ob Hindernisse in der Nähe waren. Aber höchste Aufmerksamkeit war natürlich gefragt. Und Nebel bleibt immer etwas unheimlich.

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Kurz vor Alderney nahm die Tidenströmung mächtig zu. Rund um die Kanalinseln gibt es die stärksten Tidenströmungen des Ärmelkanals, teils bis zu 8 Knoten stark. Da muss man sorgfältig planen. Unsere Berechnung passte. Wir hatten kaum Wind, dennoch klatschten Wellen an die Bordwand, die einzig durch die starke Strömung erzeugt worden waren. Genau nördlich der Alderney vorgelagerten Felsen, inmitten dieser Strömung, schoss eine Schnellfähre mit 39 Knoten Geschwindigkeit ca. 600 Meter vor unserem Bug nach Norden. Das sahen oder hörten wir aber nicht in echt, wegen des Nebels, sondern sahen es nur auf dem Radar und dem AIS. Sehr beeindruckend.

Der Anker fiel schließlich spätabends am Montag den 6. Juni in der Bucht vor der Stadt Braye auf Alderney. Passend zum Thema Nebel und Ärmelkanal lasen wir „Asterix bei den Briten“.

 

Am nächsten Morgen konnten wir Alderney immer noch nicht sehen. Nur der Kartenplotter und das Geräusch der Wellen an der Küste verrieten uns die Nähe des Landes.

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Da wir ein paar Tage bleiben wollten, war das nicht so schlimm. Als es etwas aufklarte, fuhren wir mit dem Dingi an Land, klarierten ein, gingen ein paar Schritte um den Hafen und machten es uns gleich wieder an Bord gemütlich.

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Wie gut hatten wir es gegen die Passagiere des Kreuzfahrtschiffes, das morgens in die Bucht kam. Sie wurden bei dichtem Nebel an Land gefahren, 3 Stunden später bei ebenso dichtem Nebel wieder an Bord gebracht und fuhren wieder weg. Fahrplan ist Fahrplan!

 

Am Mittwoch schließlich hatten wir klare Sicht und machten uns auf zu einem langen Spaziergang über die Insel. Durch den Golfstrom haben die Kanalinseln eine reiche Flora, es wachsen sogar Palmen. Es gibt wunderschöne Häuser, einen Golfplatz, Wiesen und Wälder, Strände und schroffe Klippen. Piet war entzückt über die vielen Tiere, die wir entdeckten. An Wildtieren Fasane, Basstölpel, bunte Raupen und Käfer. An Haustieren Pfauen, Gänse und viele Weiden für Schweine.

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Am Freitag den 10. Juni gingen wir dann wieder Anker auf Richtung Nordosten, so weit wie das Wetter und lassen würde.

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