Barbuda

Da das Wetter für die nächsten Tage sehr gut angesagt war, segelten wir am Donnerstag den 25. Februar nach Barbuda und ankerten in der Low Bay. Das ist eher ein meilenlanger weiß-rosa Muschelsandstrand im Westen der kleinen Insel. Nach Osten schließt sich nach einem schmalen Streifen Strand eine große Lagune an und dahinter kommt der Hauptteil der Insel.

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Piet und Daniel machten sich gleich nach Ankunft auf zum Strand. Eva schickte währenddessen in Ruhe per Kurzwelle Mails und den Positionsreport ab, natürlich mit einem Milchkaffee dazu.

Am Freitag machten wir uns im Dinigi auf zur Hauptstadt Codrington am anderen Ende der Lagune. Also erst mit dem Dingi zum Strand mit entsprechend anspruchsvoller Landung in der Brandung, dann das Dingi über den Streifen Strand zur Lagune schleppen und dort wieder einsteigen um die Lagune zu überqueren. In Codrington wollten wir uns nach einem Tour Guide für den Besuch der Fregattvogel-Kolonie erkundigen. Man darf nämlich nur mit Guide dorthin fahren. Wir fanden sofort jemanden und saßen fast sofort im Wassertaxi zu den Fregattvögeln.

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Die Vögel sind an die Besucher in den Booten gewöhnt und wissen, dass sie ausreichend Abstand halten. Für uns bot sich ein einmaliger Ablick auf die Fregattvögel ganz nah.

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Im Februar waren die meisten Küken schon halbwüchsig. Zur Balzzeit pusten die männlichen Fregattvögel einen roten Kehlsack auf. Sobald sie eine Partnerin finden, wird der Kehlsack nicht mehr aufgepustet. Jetzt stand eher die Aufzucht der halbwüchsigen Küken an. Aber zu Piets großer Freude gab es einige einsame Junggesellen, die nach Kräften ihren roten Kehlsack präsentierten, den Kopf in den Nacken warfen und mit den Schnäbeln klapperten.

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Auf dem Rückweg badeten wir noch ausgiebig an dem traumhaften Strand.

Samstag war wieder einmal Arbeitstag an Bord. Aber am Sonntag machten wir uns im Schlauchboot auf die Suche nach einem Schnorchelplatz. Wir fanden einen Korallenkopf mit vielen Fischen. Aufgrund des recht hohen Grundschwells konnten wir aber schlecht nahe heran schwimmen und auch die Sicht war nur mäßig. Die nächste Stelle bot fast nur Schildkrötengras und Sandflecken. Wir wollten schon enttäuscht sein, als wir die Conch-Muscheln im Seegras wahrnahmen. In einer hatte sich ein wirklich großer Einsiedlerkrebs häuslich eingerichtet. Und dann sahen wir einen kleinen und einen großen Stachelrochen. Wir hatten sie von Bord schon am Riff springen sehen und gehofft, beim Schnorcheln welche zu sehen. Wir waren beeindruckt und hielten respektvollen Abstand. Zurück bei Venga sprangen wir alle noch ein paar Mal vom Bugspriet ins Wasser.

Am Montag fuhren wir wieder nach Codrington zum Ausklarieren. Das war verbunden mit einem gemütlichen Spaziergang durch den verschlafenen Ort, denn man muss zur Hafenaufsicht, zum Zoll und zur Einwanderungsbehörde, die sich alle an andern Ecken des Ortes befinden. Von den hier frei laufenden Eseln und Pferden sahen wir leider nur die Äppel, aber es liefen sehr viele Hühner mit und ohne Küken und Hähne durch den Ort. Insgesamt strahlte der Ort sehr viel Ruhe aus. Keine Langeweile! Auffallend war auch, dass alle Altersgruppen vertreten waren, also nicht nur die Älteren übrig geblieben waren.  

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Piet durfte noch einmal am Strand in den Wellen toben. Einige waren diesmal so hoch brechend wie er groß war. Die hat er (zum Glück) lieber nur vom Strand aus bestaunt. Wir waren froh, das Schlauchboot ohne Überschlag gelandet und wieder abgelegt zu haben.

Barbuda war toll. Piet machte sich Sorgen, ob er die Insel in seinem Leben noch einmal wieder sehen wird. Trotzdem wurde es Zeit weiter nach Norden zu segeln. Wir legten bei Einbruch der Dämmerung ab und segelten hinaus in eine friedliche Nacht Richtung Sint Maarten.