Ganz im Tiefen

Das wird nur ein ganz kurzer Beitrag, weil es maechtig schaukelt. Also nur soweit: Uns geht es gut, aber es ist sehr anstrengend. Wir kreuzen gegen hakelige Welle an. Und das wird wohl bis Mittwoch frueh so sein, dann erreichen wir vorraussichtlich La Coruna. Zur Aufmunterung kommen staendig Delphine ans Boot. Das tut richtig gut. Angeln ist nicht, denn uns ist beiden nur nach Butterkeks und trockenem Baguette… 🙂 Irgenwie lockt gerade das Mittelmeer mehr als ie Karibik. Wir werden uns das durch den Kopf gehen lassen.

Sikorsky 76 C+ „Pesca II“

Tja, wo sollen wir anfangen zu schreiben… Hm, am besten da, wo wir aufgehoert haben. Also an dem Punkt, wo wir am Montag den 15. Juli so ueber die Biskaja schippern und es nicht bedrohlich aber sehr schaukelig finden.

Ausfahrt Biscay

Toll war es, dass uns fast den ganzen Sonntag nachmittag Delphine begleitet hatten. Immer wieder kamen neue Gruppen ans Schiff und guckten sich besonders unsere Windsteueranlage sehr interessiert an. Dazu dreht man sich dann als Delphin auch mal auf den Ruecken. Einmal sahen wir ca. 40 Delphine Thunfische jagen. Die Fische sprangen vor den Delphinen weit aus dem Wasser, darueber kreisten ein paar Moewen um ihren Anteil zu ergattern. In der Nacht auf Montag konnten wir bei moderaten Bedingungen abwechselnd schoen schlafen. Die Nacht war sternenklar und garnicht so wahnsinnig dunkel. Die erste Nacht hatten wir im Gegensatz dazu ja Nieselregen ohne Pause gehabt. In den Morgenstunden kam dann soviel Wind auf, dass wir auf ein kleineres Vorsegel, auf unsere Fock, gewechselt haben. So segelten wir weiter bis Mittags. Leider kam der Wind genau aus Suedwest und wir mussten kreuzen. Das hat uns schon sehr verstimmt. Andererseits hatten wir keine Anzeichen mehr von Seekrankheit, damit hatten wir bei den Tagen mit Flaute doch zu kaempfen gehabt (zum Glueck gibt es Vomex!). Wir riefen ueber unsere Kurzwellenenlage einen aktuellen Wetterbericht ab. Wir sollten demnach 4 bis 5 Windstaerken aus West-Sued-West bis zum Dienstag morgen bekommen. Unbequem aber auch nicht dramatisch. Kurz danach sahen wir die Fontaene eines Wales in ca. 30 m Entfernung vom Schiff. Da weiss man nicht, ob man sich wuenscht, ihn naeher zu sehen oder nicht. Aber er schien ja nicht zu schlafen, also wuerden wir nicht miteinander kollidieren … 🙂 Mitten am Montag Nachmittag tauchte vor uns eine pechschwarze Wolkenwand auf. Als wir auch noch Blitze in der Wolke zu sehen bekamen, hatten wir das Herz ziemlich tief unten in der Hose sitzen. Wir gaben unser Bestes und liefen mit 6,5 Knoten auf Halbwind-Kurs moeglichst weit vom Kern des Gewitters weg. Dennoch konnten wir ihm nicht ganz entkommen. Kurz bevor der Boeenkragen uns erwischte zogen wir schnell die Fock herunter und fierten das Grosssegel, dass inzwischen im 2. Reff eingebunden war. Es folgten ca. 15 Minuten enorm dichter Regen und ca. 7 Windstaerken. 2 Blitze krachten zwar noch weit genug entfernt von uns die See. Der zugehoerige Donner liess einem aber das Blut in den Adern gefrieren. Was fuehlt man sich klein in solchen Momenten, aber es ist ja gutgegangen! Den Rest des Nachmittages liefen wir unter Grosssegel im 2. Reff und Fock gegen den Wind die Wellenberge hoch. Der Wind hatte so weit auf West gedreht, dass wir unser Ziel La Coruna nur um 5 Grad nicht direkt anlaufen konnten. Also nicht mehr kreuzen, dass war schon super. Wir hatten ca. 3 Meter hohe Wellen, dazwischen beindruckten aber einige sehr hohe und steilere Exemplare mit leicht brechenden Wellenkaemmen. Aber unsere Aphrodite kletterte bei fast Maximalgeschwindikeit hoch am Wind brav jede Welle hoch und lief sie wieder herunter. Kein Problem also, wenn es bei solchen Wellen bleiben wuerde. Wellenhoehe ist ja aber ein Funktion aus Windstaerke, Strecke des Windes und Zeit. Wuerde die Welle mit der Zeit also noch hoeher werden? Wir riefen uber unsere Bordfunkanlage eine neue Wettermail ab und erfuhren, dass diese Bedingungen so bis zum Dienstag morgen anhalten wuerden. Danach sollte es im Laufe des Tages bis auf schwachen Wind abnehmen. Wir beschlossen, diese Nacht gemeinsam im Cockpit zu bleiben und am naechsten Tag zu schlafen. Bei dem Geschaukel war Schlafen fuer laenger als 15 Minuten einfach schwer moeglich. In der Nacht auf Dienstag blieben die Bedingungen gleich, die Wellen erschienen fast weniger. Auf keinen Fall wurden sie hoeher. Es herrschte wieder eine sternenklare Nacht und in unserem Kielwasser phosphoriszierte Plankton. Ab und zu gab es eine Gratisdusche von der Biskaja, aber das stoerte uns wenig, sollte doch am Dienstag die Sonne alles wieder trocknen. Ja, so waere dann die Nacht dahingegangen, wenn es nicht um 3:30 Uhr ein gewisses „Plopp“ gegeben haette. Wir hatten kaum etwas gehoert und noch weniger gesehen, aber irgendetwas war ploetzlich anders. Das Boot lag ruhig und vorne fehlte etwas. Wir sagten fast aus einem Munde: „Das war der Mast….“ So war es, unser Mast war heruntergekommen und hing mit dem Grossbaum ueber die Leekante. in solchem Momenten arbeitet das Gehirn doch sehr schnell und kuehl: 1. das Boot liegt stabil, 2. der Mast droht momentan nicht, uns ein Leck ins Boot zu hauen, 3. keiner von uns beiden hat etwas abgekriegt. Mit dieser blitzschnellen Bestandaufnahme gerieten wir garnicht erst in Panik, sondern taten, was getan werden musste. Eva loeste die EPIRP aus (eine Seenotfunkbake), Daniel holte den Wantenschneider, Eva installierte den Scheinwerfer im Cockpit und leuchete Daniel beim Entfernen der Verbindungen vom Mast zum Schiff, Eva schnitt die Fallen und Schoten durch und dann ging es fuer unseren Mast auf eine Reise in 2000 m Tiefe – mit dem Stander unserer Vereine „TransOcean“ und „ASV Greifswald zu Luebeck“ sowie der franzoesischen Gastlandsflagge, die wir noch nicht auf die spanische gewechselt hatten. Daniel startete dann den Motor, waehrend Eva an der UKW-Anlage einen Notruf absetzte. Nach ca. 15 Minuten kam von Daniel der richtige Einwand, dass das mit dem UKW garnicht klappen, koenne, schliesslich war ja die UKW-Antenne mit dem Mast auf Tiefe gegangen. Stimmt ja! Daniel schoss ein paar rote Signalraketen ab, da ein Schiff am Horzont sichtbar wurde, waehrend Eva die UKW-Antenne mit der Antenne vom AIS-Radar (ein spezielles UKW-Empfaengergeraet mit Antenne am Heck) austauschte und unser Handfunkgeraet klarmachte. Wir begannen ausserdem, unsere Papiere in einen wasserichten Koffer zu packen. Daniel gelang es leider nicht gut, mit dem Motor das Boot auf einen Kurs zu bringen, die Wellen waren einfach zu hoch und brechenden Kaemme drehten uns, wohin sie wollten. Fuer 100 Seemeilen haette unser Diesel sowieso nicht mehr gereicht. Ca. eine halbe Stunde spaeter war das am Horizont gesichtete Schiff bei uns. Es war auch ein Segler, den wir auf ca. 12 Meter Laenge schaetzten. Wir konnten inzwischen auch ueber UKW kommunizieren. Das Segelschiff nahm Verbindung mit der ca. 100 Seemeilen entfernten Kuestenstation auf, wir wissen nicht, auf welche Weise, denn fuer UKW ist das viel zu weit. Vielleicht hatten sie ein Satelliten-Telefon? Eva schickte in der Zeit ueber Kurzwelle eine Mail an Ihre Eltern und an unsere Freunde von der Hello World mit den Informationen: Mastbruch, keine Lebensgefahr, Position, Zeit und mit der Frage, ob unser Notruf in der Seenotleitstelle in Bremen via EPRIP aufgenommen worden war. Nach Ausloesen der EPIRP wuerden unsere Eltern sofort telefonisch informiert werden. Aber die mit der EPIRP teilt man ja nur mit, dass man mitten auf der Biskaja ein ernstes Problem hat. Und das haette ja auch eine Kenterung sein koennen. Evas Eltern kamen zum Glueck sofort auf die Idee, Mails abzurufen und waren so zum einen sofort ein gutes Stueck beruhigt und konnten andererseits auch genauere Informationen nach Bremen und an Daniels Familie weiterleiten. Waehrenddessen hatte der Segler neben uns Kontakt zur Kuestenfunkstelle aufnehmen koennen. Es selbst konnte uns aufgund der hohen Wellen nicht wirklich helfen, blieb aber bis zum Eintreffen der Seenotrettungskraefte in unserer Naehe. Leider wissen wir den Namen seines Schiffes nicht, auch die Rettungskraefte nicht. Jetzt koennen wir uns nicht persoenlich bedanken… Es war unglaublich wohltuend, dass jemand so schnell da war und in der Naehe blieb! Der Segler teilte uns ca. 1 Stunde nach dem Unglueck mit, dass ein Hubschrauber unterweg waere um uns abzubergen. Das Boot aufgeben? Hilft wohl alles nichts. 100 Meilen vor der Kueste wird uns wohl auf die Schnelle keiner abschleppen. Daniel sagte, dass wir dann ins Wasser muessten und Eva alles bitte wasserdicht einpacken sollte. Eva quittierte das erst mit einem irritierten, dann mit einem erschrockenen Blick. Wir packten dann alles, was uns am wichtigsten erschien, also Laptops, Handys, Papiere, Kamera etc. in je eine Tasche fuer jeden und warteten ab. Dann hatten wir ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Was war eigentlich passiert, wieso haben wir den Mast verloren? Das Boot war relativ leicht durch die Wellen gegangen, da hatten wir schon andere Segeltage, wo wir viel heftiger in den Wellentaelern aufgekommen sind. War das luvseitige Oberwant gebrochen, oder das Vorstag, oder war ein Sicherungssplint gebrochen? Wir wissen es einfach nicht. Wir hatten den Mast einfach zu schnell kappen muessen, bevor er eine Gefahr fuer uns werden konnte, um genau geguckt zu haben, wo Want oder Stag gebrochen waren. Und wir hatten doch im Fruehjahr alle Wanten und Stagen erneuern lassen… Dann kam der Hubschrauber. Ueber unsere Handfunke konnten wir erst relativ spaet selbst Kontakt aufnehmen, aber der Segler neben uns gab dem Hubschrauber regelmaessig unsere genaue Position. Es wurde uns mitgeteilt, das ein Taucher zu uns runterkaeme und versuchen wuerde, direkt zu uns an Bord zu kommen. Dafuer mussten wir unseren Seezaun entfernen (der war doch auch neu…).

Sikorsky 76 C+ Einsatz

Sikorsky 76 C+ Einsatz 2

Wir strahlten mit unserem Handscheinwerfer in den Himmel als Orientierungshilfe. Der Hubschrauber liess dann neben uns einen Rettungstaucher am Drahtseil herab. Er konnte doch nicht an Bord landen, sondern kam am Drahtseil zu uns geschwommen. Verdammt, doch anbaden im Antlantik… Daniel wollte dem Taucher an Bord helfen, bekam dann aber Zeichen, dass er ins Wasser kommen solle. Es war kurz nicht klar, ob unsere Rettungswesten helfen oder stoeren wuerden. Wir zogen sie dann aus. Eva konnte also Daniel als Dummy vorschicken und in Ruhe begucken, was sie erwartete. Daniel schwamm im Wasser mit soviel Luft in den Segelklamotten, dass er aussah, wie ein Michelin-Maennchen. Er bekam sofort einen Gurt um den Brustkorb und dann ging es fuer ihn zusammen mit dem Taucher ab in die Luefte. Wie wuerde Eva das gleich wohl finden? Hoehenangst, Schwindel, Panik? Irgendwie war das Vertrauen in das Koennen der Retter uneingeschraenkt vorhanden, wir versuchten einfach, den Anweisungen zu folgen. In dem Moment, wo im Hubschrauber die Winsch angezogen wird, wird man kurz durchs Wasser gezogen. Wenn gleichzeitig eine Welle auflaeuft, bedeutet das unweigerlich einen Tauchgang. Wir machten auf diese Weise jeder 2 Tauchgaenge. Dabei fiel es uns beiden verdammt schwer, unsere Tasche festzuhalten. Der Blick nach unten auf das schnell tief zurueckbleibende Boot war krass, der Blick nach oben auch. Also Augen zu! Oben fragt man sich, wie man vom Baumeln vor dem Hubschrauber wohl in den Hubschrauber kommt. Aber da wird man dann von einem 2. Helfer reingezogen. Da sassen wir dann beide im Hubschrauber, puh! Es waren seit dem Ausloesen unserer EPIRP erst 1 Stunde und 55 Minuten vergangen und das bei genau 96 Seemeilen Abstand zur Kueste. Hut ab und vielen vielen Dank!!! Uebrigens arbeitete dieses Hubschrauberteam sogar gratis. Wir wurden in die aufgehende Sonne nach Spanien geflogen. In diesem Moment war der tolle Blick auf die auftauchende Kueste irgendwie komisch. Uns war noch nicht klar, was aus unserem Boot werden wuerde. Aber auch da war schon organisiert worden, dass ein Seenotrettungskreuzer es suchen und an die Kueste schleppen wuerde. Die Hubschrauberstation lag in Viveiro, ca. 150 km nordoestlich von La Coruna, unserem eigentlichen Ziel. Wir wurden sofort unter die heisse Dusche gestellt und bekamen trockene Sachen geliehen. Waehrend wir die Formalitaeten erledigten gab’s Kaffee und Kekse. Als wir damit fertig waren, waren unsere Sachen schon zum Trocknen aufgehaengt worden und fuer uns war eine Unterkunft besorgt worden. War das alles klasse! Es war inzwischen morgens 9 Uhr. Wir legten uns eine Stunde hin und schliefen wie Steine. Dann kauften wir im nahen Supermarkt schnell ein paar passende neue Klamotten. Wir wollten unseren Rettern nicht auf den Wecker fallen. Aber es machte unseren beiden Rettungstauchern Javier und Ruben echt Spass,

Javier und Ruben

sich um uns zu kuemmern und noch Zeit mit uns zu verbringen. Wir haben zusammen Mittag gegessen, nochmal den Hubschrauber bestaunt

Cockpit

Eva Cockpit

– eine schoene moderne Sikorsky 76 C+ mit dem Namen Pesca II- und auf Englisch und Spanisch wunderbar radebrechend Geschichten ausgetauscht.

Daniel Winde

Eva und Ruben

(Hier vielen Dank an unsere geduldigen Spanischlehrerinnen in Luebeck, Esmeralda und Lidia!). Die beiden informierten uns auch darueber, das unsere Aphrodite gegen 23 Uhr in dem 50 km entfernten Hafen Carino ankommen wuerde. Wir liehen uns ein Auto und fuhren dorthin. Wir konnten kurz vor Mitternacht unser Boot in erstaunlich gutem Zustand wiederbekommen. Klar, es war kein Mast mehr da, der Seezaun war kaputt und innen war es ziemlich feucht. Aber bis auf eine Stauchung im GFK dort, wo der Mast hingefallen war, konnten wir auf Anhieb nicht Schlimmes entdecken.

Aphrodite Rettungsboot

Bis auf die Heizung funktionierte die gesamte Elektrik und auch der Motor. Sehr gut!

Chaos und Salzwasser im Boot

Boot ohne Mast am Rettungsboot

Eva im Chaos

Nach dem Erledigen der Formalitaeten und der Angabe unsere Versicherung fuhren wir zurueck nach Viveiro in unsere Unterkunft in einem Seemannsheim. Tja, leider war die Haupttuer verschlossen in die der Zimmerschluessel nicht passte und auf die Klingel meldete sich keiner. Es war inzwischen auch 2 Uhr nachts. Wir haben dann im Mietwagen uebernachtet, wir waren so muede, dass wir auch im Stehen haetten schlafen koennen… Es war ziemlich kalt, aber nach dem Bad im Atlantik hatte Eva ihre erneute Blasenentzeundung sowieso weg. Hilft ja nichts… Heute, am Mittwoch, haben wir unser Boot genauer in Augenschein genommen und angefangen, alles zu trocknen. Wir waren auch wieder mit „unseren“ Rettern essen und Kaffee trinken.
Jetzt sitzen wir an Bord, haben Ruehrei mit Speck gegessen, die Vorkoje halbwegs trocken und koennen endlich in Ruhe schreiben, was uns in den letzten 3 Tagen so alles passiert ist.

Trocknen

Trocknen und Heizung Reperatur Versuch

Vielen Dank an alle, die sofort Hilfe angeboten haben und an uns gedacht haben, allen voraus unsere Eltern, Brit und Axel von der Hello World, Judith und Soenke von der Hippopotamus, Christian, Marlies und Felix. Uns geht es eigentlich soweit gut. Wir werden in Ruhe mit der Versicherung den Schaden klaeren und sehen, wie und wo wir unser Boot wieder mit einem Mast bestuecken koennen. Wahrscheinlich werden wir dafuer nach La Coruna unter Motor fahren. Wir geniessen Spanien trotzdem, die Sonne scheint, wir haben eine heile Haut und in La Coruna freuen wir uns schon auf das Wiedersehen mit der Hello World und der Hippopotamus. Wir wuenschen den beiden Crews genausoviele Delphine, noch mehr Thunfische und ein entspanntes Segeln!!! Wann und wohin wir am Ende weitersegeln koennen, werden wir erstmal auf uns zukommen lassen. Gerade fliegt nochmal die Pesca II auf Trainingsflug eine Runde ueber uns im Hafen, Daniel steht mit dem Scheinwerfer zum Gruss im Cockpit. Ruben hatte uns per Handy vorgewarnt, damit wir auch winken koennen. Javier sollen wir unbedingt anrufen, wenn wir in Vigo sind, seiner Heimatstadt. Es gibt doch viele Wege, nette Menschen kennenzulernen….. 🙂

Wo bleibt der Sommer?!

Das fragen wir uns die Tage immer wieder. Im Logbuch gab es so lange nichts zu lesen, weil eigentlich auch nichts passiert ist. Bis zum 30.06.2007 haben wir zusammen mit der Hello World an der Mooring gelegen und auf passendes Wetter gewartet. In Lezardrieux haben wir wegen des stuermischen und regnerischen Wetters nicht viel unternommen. Mal eine kurze Dingi-Tour den Fluss hinauf, mal ein kurzer Spaziergang durch den Ort, Bastelarbeiten an der Aphrodite und Mooringspiele mit Brit und Axel… 😉

Einzig ein bißchen spannend war die Zollkontrolle. Es kamen 2 Beamte mit dem Schlauchboot laengsseits, natuerlich genau als im gesamten Cockpit jede Menge Werkzeug und der Inhalt der Backskiste verteilt lagen. Wir zueckten stolz unser Flaggenzertifikat, dass wir noch auf den letzten Druecker in Deutschland bekommen hatten und alles war ok. Die beiden waren sehr erschrocken ob unserer Reparaturen. Sie dachten, wir reparieren ein groesseres Leck, dabei tauschten wir nur die Festmacher-Buegel hinten gegen Klampen aus, mit denen sich besser hantieren laesst. Ausserdem fragten sie sehr erstaunt, wie es sein koennte, dass wir mit der „Hello World“ parallel segeln, ob wir genauso schnell seien… 🙂

Dingi Brit und Axel

Axel und Daniel Bastelarbeiten

Bastelchaos Aphrodite Lesardrieux

Mooring Spiele

Daniel Bug Hello World

Aber bei starkem Wind und haeufigen Schauern, haben wir die meiste Zeit mit lesen und schlafen verbracht. Eva hat sogar versucht, Axel in die Handhabung von Kontaktlinsen einzuführen.

Kontaktlinsen Eva und Axel

Abends haben wir meist mit Brit und Axel gegessen und DVD´s geschaut. Zu dieser Zeit erreichten uns unerfreuliche Berichte von der Hippo, die sich bei dem Wetter nach England durchgeboxt hat und Freunden die in Daenemark nachts vor Anker, bei ploetzlich aufkommenden Starkwind, beinah ihr Boot verloren haetten. Ist zum Glueck nochmal gutgeangen und die Beiden haben nur geringe Schaeden am Boot feststellen koennen. Da erging es uns vergleichsweise gut, auch wenn wir die Warterei auf gutes Wetter satt haben. Am 30. Juni gab es dann ein kurzes Wetterfenster, was wir nutzten, um bei relativ moderaten Bedingungen nach Trebeurden zu segeln. Aber kaum das wir den Hafen in Sicht hatten, drehte der Wind von Sued-Sued-West wieder auf West und leget auf gute 5 Beaufort zu. Zum Glueck gibt es in der kleinen Bucht vor dem Hafen geschuetzte Mooringbojen. Den wir mussten noch 1 Stunde warten, bevor wir in den Hafen einlaufen konnten. Der Tidenhub hier in der Bretange ist enorm! Das Hafenbecken gleicht einem Schwimmbecken und hat eine Art Tor mit einem Schott, was rauf und runtergefahren wird.

Süll Trebeurden

Bei Flut sieht alles ganz normal aus, bei Ebbe faellt die Zufahrt zum Hafen fast komplett trocken. Nun sind wir froh, hier gut geschuetzt zu liegen. So wie es aussieht faellt der Sommer hier aus und stattdessen rauscht ein fettes Tief nach dem anderen hier durch. Mittlerweile koennen wir uns gar nicht vorstellen wie man ohne Heizung auskaeme! 🙂 Wir nutzen die Zwangspause um die kleine Undichtigkeit an der backbord Scheuerleiste nun hoffentlich endgueltig zu beseitigen. Ausserdem kann Eva ihre verschleppte Blasenetzuendung auskurieren, so das wir fit fuer die Biscaya sind, sollte das Wetter irgendwann ein Einsehen haben. Die Gegend hier ist traumhaft schoen, wir sind nachdem wir in Lannion beim Arzt waren mit dem oeffentlichen Bus die kleinen Kuestenorte abgetingelt. Jetzt noch Sonne… Wir werden wohl noch mindestens bis Ende der Woche hier bleiben, wenn man der Wettervorhersage glauben kann.

Huehnengrab 1

Granithaufen

Immerhin gibt es ab und zu ein paar Stunden Sonne. So konnten wir auf die nur bei Ebbe erreichbare Ile  Milliau spazieren und uns über das Huehnengrab und die natuerlichen Granit-Skulpturen freuen.

Heute Abend sind wir bei der Brit und Axel zum Goulaschessen eingeladen. :-) Wir bekochen uns immer schoen gegenseitig, Evas Bruder Stefan hat die beiden deswegen schon als unsere „kulinarischen Retter“ bezeichnet. Brit hat hier sogar Muscheln selbst aufgegraben und lecker mit Kraeuterbutter als Vorspeise serviert, mmmmh!

Willkommen im Atlantik

Das Wetter in der Bretange hatte doch noch Einsicht und gönnte uns in Trebeurden einen schönen sonnigen Tag. Diesen nutzten wir um mit dem Bus nach Perros-Guirec zu fahren an die „Cote de Granit rose“.

Brecher am Starnd Piro Guerik

Küstenwanderung 1

Von dort aus führte ein schöner Küstenwanderweg nach Ploumanach vorbei an roten Granitfelsen, tosender Brandung und hübschen kleinen Stränden.

Küstenwanderung 2

rote Granitküste 2

rote Granitküste 1

Barndung Granitküste 3

Die Häuser hier sind aus Naturstein gemauert und die Gärten werden anscheinend mit grosser Liebe gepflegt.

Privathaus an der Granitküste

Besonders auffällig sind die mannshohen Hortensiensträucher, die gerade in voller Blüte stehen.

Hortensien

Beindruckend war auch die Station des Seenotrettungskreuzers. Dieser seht in einer Bootshalle und wird im Ernstfall über eine steile Rampe zwischen den Felsen in eine winzige Bucht zu Wasser gelassen.

Bootshaus rettungsboot

Sliprampe Rettungsboot Granitküste

Die Brandung in der Ausfahrt war schon so beindruckend, uns schauderte bei dem Gedanken wie es wohl bei 9-11 Windstärken hier aussähe!

Barndung Granitküste 3

Brandung rote Granitfelsen

Das müssen schon ziemlich abgebrühte Retter sein… Ein Glück für uns Segler, denn eine Havarie vor dieser rauhen Felsenküste und den starken Tidenströmen wird wohl ohne Hilfe immer in der hohen Brandung an den steilen Felsen enden.

Brandung rote Felsen

Brandung rote Granitfelsen 2

Leuchthaus Granitküste 2

Leuchthaus an der Granitküste

Trockenfallen in Ploumanak

Abends haben wir uns dann bei Hochwasser aus dem Basin des Hafenbeckens an eine Mooring in der Bucht verholt. Denn man solls nicht glauben aber für den Samstag waren endlich wieder Bedingungen vorhergesagt, die uns einWeiterkommen ermöglichten. Wer unser Fortkommen in letzter Zeit genau verfolgt wird feststellen, das wir nur Samstags segeln… 😉 Der Abend an der Mooring endete mit einem schönen Sonnenutergang und unangenehmen Schwell von der Seite.

Trebeurden Moorings

Soonenuntergang Trebeurden

Eva zog es vor im Salon zu schlafen. Dort haben wir eine Seekoje mit Leesegel. Dieses Tuch verhindert, dass man aus der Koje gekippt wird (sollte eigentlich eher was für die Hohe See sein). Ausserdem liegt die Koje etwas unter der Wasserlinie dichter am Zentrum des Schiffes, so dass die Bewegungen nicht so stark sind. Ca. 2 Stunden später liess der Tiden-bedingte Schwell dann aber nach und wir schliefen tief und fest, bis uns um 5:30 Uhr der Wecker aus den Träumen riss. Ja ja, segeln mit der Tide ist kein Wunschkonzert! Man muss sich vorher genau überlegen, wann man wo den Strom von welcher Seite haben will, da muss man auch mal früh aufstehen, obwohl einem so gar nicht danach ist. Nach einem starken Kaffee war die Welt aber wieder in Ordnung (wir sind ja zum Spass hier!) und wir genossen die Sonne.

Daniel Ile de Batz

Der Wind, der die Vortage so getobt hatte, war nun ein laues Lüftchen, so dass unser kleiner Diesel uns durchs Wasser schieben musste. Auch das ist wieder eine Erkenntniss zum Thema Tidensegeln, der Motoranteil auf den Strecken wird gezwungenermassen immer höher ausfallen als auf der Ostsee. Immerhin reicht es meistens für eine Kombination aus Segel und mitlaufender Maschine, so dass unser Dieselverbrauch zur Zeit bei unter 0,7 l/h liegt! Wir segelmotorten also zwischen Roscoff und der Ile de Batz durch einen schmalen Kanal, der bei Niedrigwasser mit unserem Tiefgang(1,6m) nicht zu befahren wäre.

Eingang Chamber off Horror

Im Revierführer von Shell wird dieser Kanal mit „Chamber of Horrors“ beschrieben ;-). Soviel zum Thema zur rechten Zeit am rechten Ort!

Chamber off Horror 1

Mooring Chamber off Horror

Die letzten 20 sm konnten wir dann unter Segeln zurücklegen. In L Aber Wrach machten wir dann kurz nach der Hello World fest und genossen das Hafenkino beim Grillen auf der Hello World. Eva ist zum Glück mittlerweile wieder so gut wie genesen, so dass wir jetzt bereit für die Biscaja sind. Gestern sind wir nämlich bei traumhaften Segelwetter nach Camaret sur Mer gesegelt.

Einfahrt L Aber Wrach

Ausfahrt L Aber Wrach

Eva Cockpit nach Camare

Leuchtfeuer Ausgang Chanal de Foure

Von hier wollen wir den Sprung nach Galizien Spanien wagen. Eva studiert gerade die Grib Files (Wetter-Dateien via Funk und E-Mail). So wie es aussieht, werden wir in den nächsten drei Tagen wohl nicht loskommen. Wir rechnen mit 4-5 Tagen auf See und brauchen dafür eine stabile Hochwetterlage mit Wineden aus östlicher Richtung. Da es aber erst Anfang Juli ist, haben wir die Zeit uns hier in dieser schönen Gegend umzusehen und uns ein paar nette Tage zu machen, bis sich passendes Wetter einstellt. Der Hafen hier hat einiges zu bieten! So zum Beispiel einen grossen Delphin, der auf grosse Schiffsdiesel zu stehen scheint. So wurde uns berichtet, dass das Tier schon seit Jahren im Schraubenwasser grosser Schiffe bis in den Hafen schwimmt. Ist schon ein tolles Schauspiel, wenn man auf dem Schwimmponton steht und keine 2m entfernt prustet und schwimmt ein 3 m langer grosser Delphin! Brit hatte sogar den Fotoapparat griffbereit (vieleicht schaust Du mal auf der Hello World Seite vorbei, siehe Links). Ausserdem legte gestern Abend direkt eine Pogo 8,50 an. Daniel schwärmt schon seit Jahren von diesem Schiff und wir erwägen ernsthaft, die Werft, die hier ganz in der Nähe ist, zu besuchen…auch wenn wir uns so ein Schiff sobald nicht leisten können. Dieser Hafen hat nun endlich auch wieder einen WLAN-Internetzugang, so dass wir hoffentlich bald die Fotos online haben. Nochmal vielen Dank an die Daheimgebliebenen unsere Familien, Andy und Freunde, die sich um Dinge in Deutschland kümmern, die wir nicht von unterwegs aus regeln können! Nochmals ganz grosses Dankeschön.

Hafentage in Cherbourg

Seit dem 13. Juni sind wir in Cherbourg und warten auf das richtige Wetter um auf die erste Kanalinsel, nach Alderney, zu fahren. Trotzdem es immer wieder heftige regnet, geniessen wir die Hafentage.

Fischer Cherbourg

Brit und Axel sind ebenfalls hier, was wir sehr schoen finden. Und dann die grosse Ãœberraschung!!!

Fälschung Hippo

Wie konnte es Judith und Sönke gelungen sein…? Doch dann bei näherem Hinsehen die Entäuschung! Doch nur eine billige Kopie. Das Nilpferd rot und der Schiffsname „Hippo“ und nicht Hippopotamus. 🙁 Wäre ja auch zu schön gewesen. An dieser Stelle wünschen wir der Hippo Crew, bzw. Judith´s Fuss gute Besserung. Wir hoffen das Euch diese kleine Unglück nicht weiter aufhalten kann.

Am 14., also am Donnerstag, haben wir zusammen das hiesige Meeresmuseum besucht. Man kann dort ein Atom-U-Boot von innen sehen.

Atom-U-boot Cherbour

Torpedo U-Boot

U-Boot Cherbourg Innen1

Wir stellten fest, dass so ein U-Boot eigentlich doch nur ein grosses schwimmendes Narkosegerät ist. Die Apparaturen waren uns zumindest sehr vertraut…

Oxygenator U-Boot

…so wie dieser Oxygenator. Oder dieser CO2 Filter…

Co2 Filter U-Boot

Außerdem gab es Aquarien mit faszinierenden Fischen und Schalentieren.

Fisch2 Museum Cherbourg

Fisch 1 Cherbourg

Im technischen Teil der Ausstellung, der ein bisschen an das deutsche Museum erinnert, hab ich meine erste U-Boot-Mission kommanidert, leider kurz vor Ende nicht erfolgreich… 😉

Eva U-Boot Kapitän


Danach sind wir zum kulinarischen Teil uebergegangen und sind in den riesigen Supermarkt „Carrefour“ gegangen. Dort gab es dann schon wieder Krebse und Langusten zu sehen – diesmal allerdings lebend auf der Theke der Fischabteilung. Gekauft haben wir aber die kleineren Riesengarnelen.Wir liefen fasziniert durch die Regale, wo es eine unglaubliche Auswahl an Kaese, Gebaeck, Wein und fuer uns exotischen Dingen wie Wachteln und Schnecken gab. Die Garnelen hat Daniel abends mit frischen Baguette, Dip und in Olivenoel und Knofi gebraten serviert – mmmh!

Der Freitag glich dannn einer WLAN-Party. Ich hab vormittags Stunden im Internet zugebracht, mit meinen Eltern ueber Skype telefoniert und Mails verwaltet. Nachmittags bin ich dann durch die Innenstadt gestromert, waehrend Daniel sich weiter ueber das Internet hergemacht hat. Unter anderem hat er uns einen guenstigen Weg ueber Internet ins normale Telefonnetz geschaffen, dann hat er ueber Hansenautic in Hamburg den Freischaltcode bestellt, mit dem wir fuer die Kanalinseln auch alle Stroemungsdaten auf die elektrinischen Seekarten erhalten. Das war uns doch wichitg! Das klappt mit Hansenautic prima via Mail oder Anruf. Ausserdem haben wir uns im technischen Museum einige Anregungen für unser Schiff geholt und unsere Navigationsecke komplettiert. Hier seht Ihr mich gerade bei der Einweisung…

Navizentrale U-Boot Eva

…ist jetz halt ein bisschen enger an Bord. 😉
Abens haben und Brit und Axel zum Miesmuschel-Essen auf die „Hello World“ eingeladen. Sowas haetten wir niemals selber zu kochen versucht. Mir hat es gut geschmekct, die Sosse dazu mit Ingwer, Karotten und Kokosmilch war klasse. Daniel wird aber wohl kein Muschelfreund werden.
Nach dem Essen haben wir den naechsten Toern diskutiert. Auf dem Weg nach Alderney werden wir ein Gebiet besegeln, in dem bis zu 11 Knoten Stroemung herrschen koennen. Bei unserer Maximalgeschwindigkeit von ca. 6 Knoten kann man sich vorstellen, dass man gut planen muss. Im Almanach steht auch, dass man gut ueberlegen soll, wie man es anstellt, sonst findet man sich eine Insel suedlicher wieder als geplant…. 🙂 . Brit und ich waren anderer Meinung als Axel und Daniel, was den Zeitpunkt betraf, an dem man vom Cap de la Hague Richtung Alderney starten sollte. Wir beschlossen schliesslich, unsere Nachbarn zu befragen. Das ergab eine nette Diskussion mit einem Niederlaender und einem Belgier, beginnend mit dem Kommentar des Niederlaenders: „There are many opinions!“ Danach hatten wir noch nicht wirklich eine Loesung, aber gewisse Entscheidungen muessen wohl reifen.

Freitag abend war auf der Wiese vorm Hafen die Hoelle los, eine Riesenparty mit lauter angetrunkenen Kids im Alter von ca. 14 bis 17 Jahren. Leider benahmen sie sich etwas daneben, stiegen auf die am nächsten zur Wiese liegenden Boote und huepften darauf herum. Wir waren froh, ganz hinten am Ende des Steges zu liegen, weit von der Wiese weg. Trotzdem wurden wir nachts geweckt, als ein betrunkenes Paerchen versuchte, unsere Cockpit zu entern um dort in Ruhe zu knutschen. Die beiden waren maechtig erschrocken, als ploetzlich die Luke aufging und Eva herausguckte.

Heute, am Samstag, hat uns Vera aus Paris besucht. Wir haben zusammen in Goettingen studiert. Inzwischen lebt sie mit Christophe, ihrem Mann, und der 1/2-jaehrigen Tochter Sophie in Paris. Sie ist extra 3 Stunden in den Zug gestiegen um uns zu sehen. Wir haben uns ganz schoen gefreut!
Weil’s so schoen war, hat Daniel fuer uns 3 nochmal Garnelen gebraten. Dann haben wir Fotos geguckt, schoen viel geschnackt und sind durch die Atstadt gebummelt. Zurueck im Hafen hab ich endlich ein Boot in unserer Groesse gefunden (sogar noch ein bisschen kleiner), das mit 3 Leuten gerade um das Pointe de Barfleur angekommen war. Die Crew bestand aus Franzosen aus der Gegend und ich konnte endlich eine Meinung ueber den Weg nach Alderney einholen von ortskundigen Leuten mit unserer Bootsgroesse. Der Skipper hat sofort seine Stromatlanten im Cockpit ausgebreitet, das war auch ein sehr nettes Gespraech. Am Ende wurde Daniels Standpunkt bestaetigt. Mir hat es Spass gemacht, mehr als einen Broetchenkauf auf franzoesisch abzuwickeln. Und wir haben eine Entscheidung, mit der ich nach allen Erwaegungen auch einverstanden bin.
Um 18:30 musste Vera wieder zurueck nach Paris. Hoffentlich sehen wir sie nicht erst in 1 1/2 Jahren wieder!

Jetzt haben wir es uns auf dem Schiff gemuetlich gemacht. Ich schreibe Logbuch, Daniel guckt seine Lieblings-DVD – die Matrix. Ich gucke alle paar Stunden wieder nach dem Wetterbericht. Im Moment scheint es nicht mehr ganz so sicher, dass wir morgen weitersegeln koennen. Letzlich entscheiden wir das morgen vormittag bevor wir mittags ablegen. Wir werden berichten….

Sonne auf Alderney

Am Sonntag den 17. Juni hatten wir Schwachwind aus Nordost. Da haben wir uns dann nach Alderney, der noerdlichsten der Kanalinseln, getraut. Wir hatten ja vorab viel gelesen und mit Stegnachbarn diskutiert, wie man dort am besten hinfaehrt wegen der heftigen Tidenstroeme. Die Ueberfahrt im Nieselregen gestaltete sich dann denkbar unspektakulaer und fand zu 70 Prozent unter Motor statt… 🙂 Auf Alderney liessen wir unweit der „Hello World“ den Anker fallen und setzten die Flagge „Q“.

Alderney  Hello World und Aphrodite

Dingi Service Hello World

Q steht fuer Quarantaene und ist die Flagge, die man setzt um zu zeigen, dass man einklarieren moechte. Das muss man auf Alderney tun, da Alderney auch innerhalb der EU eine Sonderstellung einnimmt. Es kam dann recht bald der sehr nette Hafenmeister in seinem Schlauchboot angefahren und reichte uns eine Zollerklaerung zum Ausfuellen. Abends gab es Krabben auf der Hello World inclusive Dingi-Transfer durch Axel. Uns geht es schon ganz schoen gut! Nachts pfiff dann ordentlich der Wind durchs Rigg. Aber unser neuer 14-kg-Buegelanker hilt das aus ohne mit der Wimper zu zucken. Allerdings wurde es reichlich schaukelig.

Aphrodite Anker Alderney
Am 18. Juni, am Montag, guckten wir uns die Insel an. Wunderschoen! Und den ganzen Tag schien die Sonne vom blauen Himmel. Ein nettes Staedtchen mit schoen gepflegten kleinen alten Haeusern, viele Sandstraende zwischen steilen Felsen und schliesslich die Steilkueste im Sueden. Da sprechen die Fotos fuer sich.

Spaziergang Alderney

Alderney Stadtbummel Eva

Alderney Church

Alderney Stadtbummel Axel

Innenhof Alderney Stadt

Alderney Stadtbild

Alderney Blumen und Küste

Alderney Steilküste 1

Blumen 1 Alderney

Alderney Küste 2

Eva Steilküste

Felsformation Alderney

Alderney Steilküste Eva 2

Alderney Flugzeug

Blumen Alderney 2

Segler vor Steilküste Alderney

Steilküst Alderney 3

Vogelinsel Alderney

Alderney Ostküste

Wir haben zum ersten Mal unser Dingi von Maxxon aufgebaut. Es hat sich sehr bewaehrt. Auch bei Welle wurden wir nicht nass und der Aussenborder mit seinen 3,3 PS reicht voellig aus.

Daniel Dingi Aufbau

Daniel Dingi in Aktion

Einer alleine kommt damit sogar ins Gleiten. Abends hab ich den Wasserpass vom Schlauchboot aus geschrubbt und anschliessend mich selber eingeseift und ins Wasser fallen lassen. Das einzige, was mich an dem Tag gestoert hat, war, das ich keinen Fisch geangelt hab. Aber man soll nicht unverschaemt werden!
Am Dienstag sind Daniel und ich morgens tatsaechlich joggen gegangen. Das erste Mal seit 10 Wochen… Wir liefen um die Nordostspitze der Insel ueber Graswege, an Straenden und Felsen vorbei. Nochmal Alderney pur!

Guernsey

Gestern, am Dienstag den 19. Juni, sind wir nach dem Joggen nach Guernsey weitergesegelt. Wir liefen brav zur empfohlenen Zeit aus um zu Stauwasser die Enge zwischen Alderney und den vorgelagerten Felsinseln zu passieren. Es wurde dementsprechend wieder eine problemlose Fahrt bei 4 Windstaerken. Wir konnten fast die ganze Strecke nach Guernsey segeln. Nur auf den letzten 2 Meilen musste der Motor laufen.
Die Hello World, die ja fast doppelt so schnell ist wie wir, kam vor uns im Hafen an und organsisierte schon den Liegeplatz. Der Hafenmeister holte uns im Schlauchboot gleich an der Hafeneinfahrt ab und lotste uns neben die Hello World. So ein Service!

Skyline Guernsey

Fischer Hafen Guernsy

Es gibt hier auf Guernsey einen aeusseren Hafen, wo man an Stegen ohne Landkontakt liegt. Dann gibt es einen inneren Hafen, in den man nur bei Flut einlaufen kann, denn die Hafeneinfahrt faellt bei Ebbe trocken.

Hafeneinfahrt Süllkante

Wir blieben zunaechst aussen neben der Hello World liegen, tranken noch einen Rotwein zusammen und schliefen danach tief und fest.
Heute morgen kam wie angesagt ordentlich Wind auf. Es wurde im Hafen ploetzlich sehr ungemuetlich, obwohl der Wind eigentlich aus einer guenstigen Richtung kam. Es liefen richtige Wogen durch den Hafen und „unsere Kleine“ torkelte ziemlich hin und her. Dabei sackte sie natuerlich jedes Mal in die Festmacherleinen. Obwohl wir Ruckfender in allen Leinen haben, hatten wir ein bisschen Sorge um die Klampen am Schiff. Da gerade Flut war verholten wir uns kurzerhand doch in den inneren Hafen. Hier liegen wir seitdem super ruhig und gemuetlich. Da wir aufgrund des Wetters mehrere Tage hier blieben werden, hatten wir keine Eile mit der Inselbesichtigung. Wir guckten uns das kleine Castle am Molenkopf an, wurden von Brit und Axel zu Fish and Chips eingeladen und versuchten uns zu viert vergeblich im Angeln von der Mole aus.

Angelausflug Guernsey

Irgendwie sind wir doch eher Schleppangler – wenn einer beisst ist gut und ansonsten bleibt die Angel sich selbst ueberlassen. Fuer stundenlagnes auswerfen, rumzuppeln und wieder einholen muss mal wohl geboren sein. Aber so ein Steundchen hatten wir dabei auch unseren Spass.

Nachwuchs Training Guernsey

Harley Vergaser Guernsey

Jetzt geniessen wir das Hafen-Internet, dass zum ersten Mal im Liegeplatz inbegriffen ist!

Ijsselmeer

Am 30.05.2007 haben wir Stavoren am Ijsselmeer erreicht. Nach anfänglicher Motorfahrt konnten wir dann auf den kleinen Seenplatten vor Stavoren die grosse Genua setzen und endlich mal wieder 12sm am Stueck segeln, allerdings hart am Wind.

Dokkum Brücke

Dokkum Verkehr

Daniel Princess mariet kanal

Plattboden auf Kanal

Gegen 20:00 Uhr haben wir ins Ijsselmeer ausgeschleust und sind in den grossen Yachthafen von Stavoren gegangen. Kaum das wir mit dem Schiff halb in eine Box einfuhren bloeckte uns erstmal eine rheinische Frohnatur an: “ Das ist ein Eignerliegeplatz!!! Hier koennen Sie nicht liegen…“

Eva und ich haben erstmal in Ruhe unser Anlegemanoever zuende gefahren und das Boot verteut. Was die gute Dame in helle Aufregung versetzte. Auf unsere freundliche Nachfrage, ob es hier gruene und rote Tafeln gaebe, bzw. wie wir ersehen koennten ob wir in einerBox festmachen duerfen, kam nur ein vehementes Nein, das gaebe es nicht aber hier ginge es auf keinen Fall, der Eigner kaeme bestimmt bal zurueck!

Neben so freundlichen Nachbarn wollten wir dann auch gar nicht liegen und verholten uns an den Anmeldesteg, an dem wir auch bis zum naechsten Morgen ungestoert lagen. Nach ausgiebiger Dusche und Einkauf im Ort machten wir uns am Nachmittag auf nach Makkum…entspanntes Dahingleiten bei 2 Windstaerken ganz ohne Welle.

Grosssegler Ijselmeer

Da sich das Ijsselmeer so ruhig zeigte und auch keine Wetteraenderung angesagt war, beschlossen wir, die Nacht vor Makkum zu ankern.

Den naechsten Tag war ersteinmal Oelwechsel bei unserem Diesel angesagt und auch die Zinkanode im Kuehlkreislauf (Salzwasserkuehlung) wurde erneuert. Ausserdem wurde gruendlich sauber gemacht und das Brettchen aus dem vordersten Schapp mit Teakoel bearbeitet – danach fast wie neu!

Ölwechsel

Das ganze Boot wurde gut durchgelueftet und die Polster in die Sonne gelegt. Den Rest des Tages schmoekerten wir in unseren Buechern und genossen einen Grillabend an Bord.

Grillabend

Da es uns dort gut gefiel blieben wir auch die zweite Nacht vor Anker und liefen erst am naechsten Vormittag im Yachthafen von Makkum ein. Was fuer ein Gegensatz! Hier liegen unglaublich viele Boote, es gibt von WLAN, Waschmaschine bis zum Swimmigpool Alles! Eva erledigte die Einkaeufe und besorgte uns eine neue Grosschot mit Spleiss, waehrend ich mich bemuehte das Logbuch auf den neusten Stand zu bringen. Eigentlich wollte die Hippo mit Judith und Soenke heute hier eintreffen, aber leider dauert das noch ein bisschen 🙁 Daher haben wir beschlossen bei der guenstigen Wetterlage Morgen mal wieder ein paar Meilen gen Westen zu segeln.

Auf in den Westen

Am Sonntag beschlossen wir bei idealen Segelbedingungen Makkum zu verlassen, und die stabile Wetterlage fuer ein paar Meilen Richtung West zu nutzen. Eigentlich wollten wir uebers Ijsselmeer nach Enkhuizen…doch unser Stegnachbar ermunterte uns, ruhig durchs Wattenmeer Richtung Den Helder und Texel zu segeln. Die Tide passte, also sind wir um kurz vor 11 Uhr durch die Schleuse ins Wattenmeer.

Schleuse Makkum

Schleuse Makkum Daniel

Die Sonne schien und wir machten so unsere 4kn Fahrt unter Spinacker. Traumhaftes Segeln! 🙂 Zwischen Texel und Den Helder zog uns der Strom dann mit glatten 3kn aus dem Watt heraus. Sehr beeindruckend, da moechte man nicht bei unguenstigen Wind- und Stromverhaeltnissen segeln!

Eva Spi Den Helder Texel

Der Tag neigte sich dem Ende, und wir waren immer noch unter Spinnaker unterwegs. Auf Höhe Amsterdam spielte sich eine skurille Szene ab. Wir passierten eine Bohrinsel. Diese war von Heulbojen umgeben. Doch das regelmaessige Tuten wurde von lauter Musik noch uebertoent! Hoerte sich so an, als ob dort auf voller Lautstaerke das Lied der Schluempfe mit Vater Abraham lief! Irgendwie kamen uns da Szenen aus dem Film „Waterworld“ mit Kevin Kostner in den Sinn…

singende Bohrplattform

Die Nordsee war bis auf ein wenig Restduenung glatt wie ein Ententeich, so beschlossen wir die Nacht durchzusegeln. In der Dunkelheit wollten wir dann aber doch nicht unter Spinnaker (48qm grosses Vorwindsegel) fahren. Daher wechselt wir noch auf ein normales Vorsegel. Die Nacht wahr ruhig, teilweise kamen wir nur mit 2,5kn voran. Dafuer konnten wir aber abwechselnd schlafen, und Eva hat Spagettie Bolgnese serviert. Fuer die Nichtsegeler sei an dieser Stelle gesagt, dass bei Wind von hinten der Wind an Bord fast gleich null ist, da er dem Fahrtwind entgegensteht, so dass es auch Nachts nicht kalt wurde.
Am Mittag des 04.06.2007 befanden wir uns ungefaehr auf der Hoehe von Ejmuden. Wir liessen den Diesel mal fuer eine Stunde mitlaufen um die Batterie zu laden, da unser Schleppgenerator bei sowenig Fahrt nicht arbeitet. Der Wind frischte langsam auf, und wir naeherten uns den stark frequentierten Verkehrstrennungsgebieten vor Rotterdam. Zum Glueck passten wir immer gut zwischen den dicken Poetten hindurch! Der Wind hatte mittlerweile auf 4 Beaufort zugelegt, und wir kamen zuegig Richtung Suedwesten voran. Auf Hoehe der Osterschelde hatte der Wind dann, wie angesagt, auf konstante 5 Beaufort zugenommen. Wir schossen nur unter ausgebaumter Genua vor den Wellen Richtung Belgischer Kueste. Leider bauten sich vor der Schelde zunehmend unangenehmere Wellen auf, zumal der Strom noch leicht gegenan lief. Nach kurzer Beratung beschlossen wir, nicht, wie geplant,bis Niewport zu segeln sondern Zeebruegge anzulaufen. Zeebruegge ist ein grosser Industriehafen und gut befeuert, so dass eine Nachtansteuerung gut moeglich ist. Die letzten 2 Stunden unter Segeln waren absolute Rauschefahrt, bis zu 7,1kn durchs Wasser ist fuer unser „Kleine“ schon ganz schoen flott! Allerdings steuerte die Winpilot bei dem Tempo nicht mehr ausreichend praezise vor den Wellen. Da wir aber bei dem Tempo Seebruegge genau bei Niedrigwasser bzw. Stauwasser erreichen konnten, liessen wir die Genau stehen, und rauschten die mittlerweile bis zu 2m hohen Nordseewellen runter. Sonst haetten wir wohl doch eher auf ein kleineres Vorsegel gewechselt, und der Windpilot das Ruder ueberlassen. Natuerlich haben wir auch gleichmal das Kochen bei Seegang ausprobiert! Tagsueber hatten wir naemlich drei kleine Makrelen gefangen. Nach dem Kartoffelkochern war mir schon ein bisschen komisch, und Eva musste mich beim Fischbraten fuer 10min abloesen. 🙂 Es ging also. Trozdem eignen sich Fertiggerichte, oder Suppen eher fuer solchen Seegang. Vor Seebruegge liegen einige Sandbaenke, so dass wir nicht direkt von Norden in den Hafen laufen konnten, sondern von einen weiten Bogen nach Westen fahren mussten. Fuer einen am Wind Kurs war die grosse Genua allerdings ein bisschen viel Tuch, so dass wir die letzten 12sm unter Motor in den Hafen fuhren. Das wurde eine recht feuchte und sehr schaukelige Angelgenheit, da wir nun die grossen Wellen von der Seite bekamen. Nach anfaenglichen Bedenken stelletn wir fest, das trotz der hohen steilen Welle, unser Boot nicht querschlaegt. Es schaukelt zwar wie auf einem Rodeopferd, da die stuezende Wirkung des Segels fehlt, aber weder ueber die Luv, noch ueber die Leeseite kam Wasser ins Boot. Trozdem wurden wir ordentlich begossen, da die Gischt vom Bug uebers ganze Schiff flog. Daher waren wir froh, als wir um 1:30 Uhr im koeniglich belgischen Yachthafen ankamen. Wir klarierten das Schiff, und genossen dabei die Ruhe, und den Frieden des Hafens. 🙂 Dann gabs noch ein Anleger Rotwein mit Chips, bevor wir todmuede in die Koje vielen. Nun werden wir erstmal wieder ein Paeuschen einlegen, und uns dann in kleinen Etappen durch den viel befahrenen Englischen Kanal hangeln. So wie es aussieht werden wir uns wohl an der franzoesischen Kueste halten, und nicht nach England segeln.

Erst die Kanaelchen, jetzt der Kanal!

In Zeebruegge haben wir uns nach dem anstrengend langen Toern erstmal 2 Tage schoen ausgeruht. Ich hab in der ersten Nacht glatt 11 Stunden am Stueck durchgeschlafen. Ich bin erst aufgewacht, nachdem Daniel schon beim Hafenmeister war, geduscht hatte und unseren letzten Logbucheintrag geschrieben hatte. Das war toll, Tiefschlaf wie ein Baby! Der Rest des Tages verging ganz entspannt mit Bummel durch Zeebruegge (ausserordentlicher Arbeiter-Charme, man haette „Billy Elliot“ dort drehen koennen), einkaufen, schoen kochen mit gaaanz viel Sahne und einer DVD bei Rotwein.

Fiat 126 Dünnkirchen

Eine Knutschkugel(Fiat 126)  in Dunkerque.

Zeebrügge Eva

Feuerschiff und U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg in Dunkerque

Open 40 Zeebrügge

…Daniel sagt: „Der Trend geht zum Zweitboot!“

Gestern, am 6. Juni, wollten wir eigentlich mit der Bimmelbahn nach Bruegge reinfahren. Aber im Hinblick auf die bevorstehenden Toerns mit wohl viel Welle, haben wir uns zu einem Basteltag durchgerungen. Daniel hat unsere Heizung wieder in Schwung gebracht, die automatische Bilgenpumpe so umgebaut, dass sie auch wirklich automatisch ab einem bestimmten Wasserstand anspringt und Belueftungsunterlagen unter unsere Polster verlegt. Ich habe etliche (genau gesagt 10) Stunden an unserer Sprayhood die Naehte ausgebessert.

Eva Sprayhood

Einige Naehte hatten sich schon ganz aufgeloest. Jetzt haelt sie aber erstmal wieder. Das ist auch wichtig, denn wenn man aus dem Cockpit auf’s Vorschiff geht, haelt man sich fuer die ersten 2 Meter immer an dieser Sprayhood fest. Also kein Problem, fuer diese Arbeit motiviert zu sein! Zusammen haben wir dann noch die Seezaunstuetzen verstaerkt. Das war ein arbeitsreicher Tag, aber sehr effektiv.
Heute sind wir morgens um 9 in Zeebruegge ausgelaufen mit Ziel Nieuwport rund 25 Meilen suedlich. Wir hatten klasse Segelbedingungen: Wind, Tide und Wellen von hinten. Wir sind von Anfang an mit 6 bis 7 Knoten die Wellen abgesurft. Das blieb auch so, wir waren fuer unsere Bootsgroesse (oder -kuerze) verdammt schnell. Dabei fuehlte sich das Ganze sehr stabil an, wir waren auch nicht uebertakelt. Den Spass haben wir auch nicht der Windsteueranlage ueberlassen, sondern haben abwechselnd selbst gesteuert. Tja und weil das alles so schoen war, sind wir nicht bis Nieuwport sondern bis Dunkerque durchgesegelt.

Dünnkirchen Hafeneinfahrt

Einzig unheimlich waren die Sichtverhaeltnisse. Wir hatten 2 Meilen Sicht. Das ist eigentlich ja noch recht weit und war auch ungefaehrlich. Aber wenn in nur 2 Meilen Abstand ploetzlich ein Frachter vor einem aus dem Dunst auftaucht, ist man schon beeindruckt. Teils hoert man auch schon Minuten vorher die Motoren, von einem sogar das Nebelhorn, bevor man das Schiff zu sehen bekommt. Ich musste dabei an „Asterix bei den Briten“ denken, wo Asterix, Obelix und Asterix‘ Cousin Teefix im englischen Kanal ploetzlich in diesem kleinen Ruderboot in dicker Suppe sitzen. Das kann hier angeblich wirklich passieren. Da werden wir aufpassen, wie die Schiesshunde! Gerade haben wir an der Strandpromenade einen Kakao bzw. Kaffee getrunken und den Kitern zugeguckt. Jetzt sitzen wir bei laufender Heizung im gemuetlich warmen Boot (das ist toll!) und machen Plaene fuer morgen. Aber dazu gibt’s einen neuen Bericht….