Endlich, endlich, endlich – wir haben wieder ein Segelboot. Es war garnicht leicht, einen Mast in nur 7 Wochen zu bekommen. Fuer unsere Bootsgroesse kommen nur wenige Mastbauer in Frage und eigentlich hatten alle gerade Urlaubszeit oder sogar Werksferien. Auch der hier in Sada ansaessige Riggbauer konnte nichts fuer uns erreichen. Aber wir hatten das unglaubliche Glueck, dass Hahnfeld-Masten in Bremen uns einen Mast bis Ende August bauen konnte. Und nicht nur irgendeinen Mast, nein, einen richtig guten und schoenen. Sieht man ja auf den Fotos! Dem Ehepaar Burfeind von der Firma Hahnfeld-Masten (www.hahnfeld-masten.de) sagen wir an dieser Stelle nochmal vielen, vielen Dank fuer den schoenen Mast, Zuverlaessigkeit, Kooperativitaet und Geduld mit unseren vielen Fragen und Wuenschen. Vielen Dank sagen wir auch unseren Familien, Freunden und allen treuen Logbuch-Lesern fuer Hilfe und Hilfsangebote, aufmunternde Worte und das Anhoeren unserer Klagen. Auch unserem Versicherer Pantaenius danken wir fuer die sehr kompetente und schnelle Abwicklung unseres Schadens.
Herr Graf ( www.masttransporte.de) brachte uns letzten Freitag den Mast aus Bremen. Der Mastfuss musste direkt aus Frankreich geschickt werden, da dort erst Ferienzeit und anschliessend Inventur war. Leider hat uns der Kurierdienst, der den Mastfuss rechtzeitig am Freitag aus Frankreich bringen sollte, im Stich gelassen. Daher bekamen wir den Mastfuss erst am Montag. Schon wieder eine harte Geduldsprobe! Aber als der Mastfuss da war, ging es richtig los. Wir bestellten den Mastenkran fuer den fruehen Nachmittag. Bis dahin reichte die Zeit gerade um den neuen Mastfuss zu montieren, das Boot zum Kran zu fahren und den Mast vorzubereiten.
Da wir die Laenge der Stagen und Wanten erst noch anpassen und diese dann mit Norseman-Schraubterminals versehen mussten, konnten wir den Mast zunaechst nur mithilfe der Fallen stellen. Eva war extrem skeptisch, Daniel optimistisch. Also alles wie immer. 😉 Aber nachdem Eva auf die Idee gekommen war, von den oberen Maststufen noch jeweils eine Leine nach vorne auf den Fockholepunkt und eine nach hinten auf den Genuaholepunkt zu ziehen, ausserdem mit dem Topnanten quasi ein Kutterstag zu bauen, war sie auch zufrieden. Der Kranfuehrer und wir stellten den Mast also nur mit den Fallen und Leinen.
Und es wirkte ganz ok. Danach sind wir super-vorsichtig zurueck in unsere Box gefahren und haben angefangen, die Wanten und Stagen zuzuschneiden und mittels der Schraubterminals zu montieren. Von Want zu Want und Stag zu Stag, dass fertig wurde, fiel bei uns die Anspannung ab. Das Achterstag mussten wir schliesslich im Licht der Stirnlampe anbringen, denn inzwischen war es dunkel geworden. Aber der Mast stand und steht noch immer! Burfeinds hatten uns einen sehr leckeren Merlot zum neuen Mast geschenkt. Den genossen wir zusammen mit Schweinefilets, Kartoffelspalten mit Olivenoel und Kraeutern der Provence und Salat. Mmmmh!
Damit waren wir aber noch lange nicht wieder segelklar. Am Dienstag trimmten wir den Mast nach Trimmanleitung mit Zollstock und Schieblehre. Dann montierten wir den Baum, zogen das Grosssegel ein, sortierten alle Leinen und zerbrachen uns den Kopf ueber die beste Art und Weise die 3 Reffleinen zu fuehren. Schwupps, schon wieder dunkel… Heute ging es weiter mit den Reffleinen, dem Baumniederholer, Daniel musste den Mast entern um Windex, UKW-Antenne und Lampe zu montieren usw., usw. Wir wollen keinen mit weiteren technischen Details langweilen, reicht ja schon…
Insgesamt haben wir noch Arbeit bis morgen mittag, schaetzen wir. Das Wetter scheint uns hold zu sein, so dass wir dann aufbrechen werden bis Camarinos oder vielleicht sogar gleich bis Vigo. Mal gucken. Auf jeden Fall sind wir seit langem mal wieder richtig entspannt! 🙂