Willkommen im Atlantik

Das Wetter in der Bretange hatte doch noch Einsicht und gönnte uns in Trebeurden einen schönen sonnigen Tag. Diesen nutzten wir um mit dem Bus nach Perros-Guirec zu fahren an die „Cote de Granit rose“.

Brecher am Starnd Piro Guerik

Küstenwanderung 1

Von dort aus führte ein schöner Küstenwanderweg nach Ploumanach vorbei an roten Granitfelsen, tosender Brandung und hübschen kleinen Stränden.

Küstenwanderung 2

rote Granitküste 2

rote Granitküste 1

Barndung Granitküste 3

Die Häuser hier sind aus Naturstein gemauert und die Gärten werden anscheinend mit grosser Liebe gepflegt.

Privathaus an der Granitküste

Besonders auffällig sind die mannshohen Hortensiensträucher, die gerade in voller Blüte stehen.

Hortensien

Beindruckend war auch die Station des Seenotrettungskreuzers. Dieser seht in einer Bootshalle und wird im Ernstfall über eine steile Rampe zwischen den Felsen in eine winzige Bucht zu Wasser gelassen.

Bootshaus rettungsboot

Sliprampe Rettungsboot Granitküste

Die Brandung in der Ausfahrt war schon so beindruckend, uns schauderte bei dem Gedanken wie es wohl bei 9-11 Windstärken hier aussähe!

Barndung Granitküste 3

Brandung rote Granitfelsen

Das müssen schon ziemlich abgebrühte Retter sein… Ein Glück für uns Segler, denn eine Havarie vor dieser rauhen Felsenküste und den starken Tidenströmen wird wohl ohne Hilfe immer in der hohen Brandung an den steilen Felsen enden.

Brandung rote Felsen

Brandung rote Granitfelsen 2

Leuchthaus Granitküste 2

Leuchthaus an der Granitküste

Trockenfallen in Ploumanak

Abends haben wir uns dann bei Hochwasser aus dem Basin des Hafenbeckens an eine Mooring in der Bucht verholt. Denn man solls nicht glauben aber für den Samstag waren endlich wieder Bedingungen vorhergesagt, die uns einWeiterkommen ermöglichten. Wer unser Fortkommen in letzter Zeit genau verfolgt wird feststellen, das wir nur Samstags segeln… 😉 Der Abend an der Mooring endete mit einem schönen Sonnenutergang und unangenehmen Schwell von der Seite.

Trebeurden Moorings

Soonenuntergang Trebeurden

Eva zog es vor im Salon zu schlafen. Dort haben wir eine Seekoje mit Leesegel. Dieses Tuch verhindert, dass man aus der Koje gekippt wird (sollte eigentlich eher was für die Hohe See sein). Ausserdem liegt die Koje etwas unter der Wasserlinie dichter am Zentrum des Schiffes, so dass die Bewegungen nicht so stark sind. Ca. 2 Stunden später liess der Tiden-bedingte Schwell dann aber nach und wir schliefen tief und fest, bis uns um 5:30 Uhr der Wecker aus den Träumen riss. Ja ja, segeln mit der Tide ist kein Wunschkonzert! Man muss sich vorher genau überlegen, wann man wo den Strom von welcher Seite haben will, da muss man auch mal früh aufstehen, obwohl einem so gar nicht danach ist. Nach einem starken Kaffee war die Welt aber wieder in Ordnung (wir sind ja zum Spass hier!) und wir genossen die Sonne.

Daniel Ile de Batz

Der Wind, der die Vortage so getobt hatte, war nun ein laues Lüftchen, so dass unser kleiner Diesel uns durchs Wasser schieben musste. Auch das ist wieder eine Erkenntniss zum Thema Tidensegeln, der Motoranteil auf den Strecken wird gezwungenermassen immer höher ausfallen als auf der Ostsee. Immerhin reicht es meistens für eine Kombination aus Segel und mitlaufender Maschine, so dass unser Dieselverbrauch zur Zeit bei unter 0,7 l/h liegt! Wir segelmotorten also zwischen Roscoff und der Ile de Batz durch einen schmalen Kanal, der bei Niedrigwasser mit unserem Tiefgang(1,6m) nicht zu befahren wäre.

Eingang Chamber off Horror

Im Revierführer von Shell wird dieser Kanal mit „Chamber of Horrors“ beschrieben ;-). Soviel zum Thema zur rechten Zeit am rechten Ort!

Chamber off Horror 1

Mooring Chamber off Horror

Die letzten 20 sm konnten wir dann unter Segeln zurücklegen. In L Aber Wrach machten wir dann kurz nach der Hello World fest und genossen das Hafenkino beim Grillen auf der Hello World. Eva ist zum Glück mittlerweile wieder so gut wie genesen, so dass wir jetzt bereit für die Biscaja sind. Gestern sind wir nämlich bei traumhaften Segelwetter nach Camaret sur Mer gesegelt.

Einfahrt L Aber Wrach

Ausfahrt L Aber Wrach

Eva Cockpit nach Camare

Leuchtfeuer Ausgang Chanal de Foure

Von hier wollen wir den Sprung nach Galizien Spanien wagen. Eva studiert gerade die Grib Files (Wetter-Dateien via Funk und E-Mail). So wie es aussieht, werden wir in den nächsten drei Tagen wohl nicht loskommen. Wir rechnen mit 4-5 Tagen auf See und brauchen dafür eine stabile Hochwetterlage mit Wineden aus östlicher Richtung. Da es aber erst Anfang Juli ist, haben wir die Zeit uns hier in dieser schönen Gegend umzusehen und uns ein paar nette Tage zu machen, bis sich passendes Wetter einstellt. Der Hafen hier hat einiges zu bieten! So zum Beispiel einen grossen Delphin, der auf grosse Schiffsdiesel zu stehen scheint. So wurde uns berichtet, dass das Tier schon seit Jahren im Schraubenwasser grosser Schiffe bis in den Hafen schwimmt. Ist schon ein tolles Schauspiel, wenn man auf dem Schwimmponton steht und keine 2m entfernt prustet und schwimmt ein 3 m langer grosser Delphin! Brit hatte sogar den Fotoapparat griffbereit (vieleicht schaust Du mal auf der Hello World Seite vorbei, siehe Links). Ausserdem legte gestern Abend direkt eine Pogo 8,50 an. Daniel schwärmt schon seit Jahren von diesem Schiff und wir erwägen ernsthaft, die Werft, die hier ganz in der Nähe ist, zu besuchen…auch wenn wir uns so ein Schiff sobald nicht leisten können. Dieser Hafen hat nun endlich auch wieder einen WLAN-Internetzugang, so dass wir hoffentlich bald die Fotos online haben. Nochmal vielen Dank an die Daheimgebliebenen unsere Familien, Andy und Freunde, die sich um Dinge in Deutschland kümmern, die wir nicht von unterwegs aus regeln können! Nochmals ganz grosses Dankeschön.