Hafentage in Cherbourg

Seit dem 13. Juni sind wir in Cherbourg und warten auf das richtige Wetter um auf die erste Kanalinsel, nach Alderney, zu fahren. Trotzdem es immer wieder heftige regnet, geniessen wir die Hafentage.

Fischer Cherbourg

Brit und Axel sind ebenfalls hier, was wir sehr schoen finden. Und dann die grosse Ãœberraschung!!!

Fälschung Hippo

Wie konnte es Judith und Sönke gelungen sein…? Doch dann bei näherem Hinsehen die Entäuschung! Doch nur eine billige Kopie. Das Nilpferd rot und der Schiffsname „Hippo“ und nicht Hippopotamus. 🙁 Wäre ja auch zu schön gewesen. An dieser Stelle wünschen wir der Hippo Crew, bzw. Judith´s Fuss gute Besserung. Wir hoffen das Euch diese kleine Unglück nicht weiter aufhalten kann.

Am 14., also am Donnerstag, haben wir zusammen das hiesige Meeresmuseum besucht. Man kann dort ein Atom-U-Boot von innen sehen.

Atom-U-boot Cherbour

Torpedo U-Boot

U-Boot Cherbourg Innen1

Wir stellten fest, dass so ein U-Boot eigentlich doch nur ein grosses schwimmendes Narkosegerät ist. Die Apparaturen waren uns zumindest sehr vertraut…

Oxygenator U-Boot

…so wie dieser Oxygenator. Oder dieser CO2 Filter…

Co2 Filter U-Boot

Außerdem gab es Aquarien mit faszinierenden Fischen und Schalentieren.

Fisch2 Museum Cherbourg

Fisch 1 Cherbourg

Im technischen Teil der Ausstellung, der ein bisschen an das deutsche Museum erinnert, hab ich meine erste U-Boot-Mission kommanidert, leider kurz vor Ende nicht erfolgreich… 😉

Eva U-Boot Kapitän


Danach sind wir zum kulinarischen Teil uebergegangen und sind in den riesigen Supermarkt „Carrefour“ gegangen. Dort gab es dann schon wieder Krebse und Langusten zu sehen – diesmal allerdings lebend auf der Theke der Fischabteilung. Gekauft haben wir aber die kleineren Riesengarnelen.Wir liefen fasziniert durch die Regale, wo es eine unglaubliche Auswahl an Kaese, Gebaeck, Wein und fuer uns exotischen Dingen wie Wachteln und Schnecken gab. Die Garnelen hat Daniel abends mit frischen Baguette, Dip und in Olivenoel und Knofi gebraten serviert – mmmh!

Der Freitag glich dannn einer WLAN-Party. Ich hab vormittags Stunden im Internet zugebracht, mit meinen Eltern ueber Skype telefoniert und Mails verwaltet. Nachmittags bin ich dann durch die Innenstadt gestromert, waehrend Daniel sich weiter ueber das Internet hergemacht hat. Unter anderem hat er uns einen guenstigen Weg ueber Internet ins normale Telefonnetz geschaffen, dann hat er ueber Hansenautic in Hamburg den Freischaltcode bestellt, mit dem wir fuer die Kanalinseln auch alle Stroemungsdaten auf die elektrinischen Seekarten erhalten. Das war uns doch wichitg! Das klappt mit Hansenautic prima via Mail oder Anruf. Ausserdem haben wir uns im technischen Museum einige Anregungen für unser Schiff geholt und unsere Navigationsecke komplettiert. Hier seht Ihr mich gerade bei der Einweisung…

Navizentrale U-Boot Eva

…ist jetz halt ein bisschen enger an Bord. 😉
Abens haben und Brit und Axel zum Miesmuschel-Essen auf die „Hello World“ eingeladen. Sowas haetten wir niemals selber zu kochen versucht. Mir hat es gut geschmekct, die Sosse dazu mit Ingwer, Karotten und Kokosmilch war klasse. Daniel wird aber wohl kein Muschelfreund werden.
Nach dem Essen haben wir den naechsten Toern diskutiert. Auf dem Weg nach Alderney werden wir ein Gebiet besegeln, in dem bis zu 11 Knoten Stroemung herrschen koennen. Bei unserer Maximalgeschwindigkeit von ca. 6 Knoten kann man sich vorstellen, dass man gut planen muss. Im Almanach steht auch, dass man gut ueberlegen soll, wie man es anstellt, sonst findet man sich eine Insel suedlicher wieder als geplant…. 🙂 . Brit und ich waren anderer Meinung als Axel und Daniel, was den Zeitpunkt betraf, an dem man vom Cap de la Hague Richtung Alderney starten sollte. Wir beschlossen schliesslich, unsere Nachbarn zu befragen. Das ergab eine nette Diskussion mit einem Niederlaender und einem Belgier, beginnend mit dem Kommentar des Niederlaenders: „There are many opinions!“ Danach hatten wir noch nicht wirklich eine Loesung, aber gewisse Entscheidungen muessen wohl reifen.

Freitag abend war auf der Wiese vorm Hafen die Hoelle los, eine Riesenparty mit lauter angetrunkenen Kids im Alter von ca. 14 bis 17 Jahren. Leider benahmen sie sich etwas daneben, stiegen auf die am nächsten zur Wiese liegenden Boote und huepften darauf herum. Wir waren froh, ganz hinten am Ende des Steges zu liegen, weit von der Wiese weg. Trotzdem wurden wir nachts geweckt, als ein betrunkenes Paerchen versuchte, unsere Cockpit zu entern um dort in Ruhe zu knutschen. Die beiden waren maechtig erschrocken, als ploetzlich die Luke aufging und Eva herausguckte.

Heute, am Samstag, hat uns Vera aus Paris besucht. Wir haben zusammen in Goettingen studiert. Inzwischen lebt sie mit Christophe, ihrem Mann, und der 1/2-jaehrigen Tochter Sophie in Paris. Sie ist extra 3 Stunden in den Zug gestiegen um uns zu sehen. Wir haben uns ganz schoen gefreut!
Weil’s so schoen war, hat Daniel fuer uns 3 nochmal Garnelen gebraten. Dann haben wir Fotos geguckt, schoen viel geschnackt und sind durch die Atstadt gebummelt. Zurueck im Hafen hab ich endlich ein Boot in unserer Groesse gefunden (sogar noch ein bisschen kleiner), das mit 3 Leuten gerade um das Pointe de Barfleur angekommen war. Die Crew bestand aus Franzosen aus der Gegend und ich konnte endlich eine Meinung ueber den Weg nach Alderney einholen von ortskundigen Leuten mit unserer Bootsgroesse. Der Skipper hat sofort seine Stromatlanten im Cockpit ausgebreitet, das war auch ein sehr nettes Gespraech. Am Ende wurde Daniels Standpunkt bestaetigt. Mir hat es Spass gemacht, mehr als einen Broetchenkauf auf franzoesisch abzuwickeln. Und wir haben eine Entscheidung, mit der ich nach allen Erwaegungen auch einverstanden bin.
Um 18:30 musste Vera wieder zurueck nach Paris. Hoffentlich sehen wir sie nicht erst in 1 1/2 Jahren wieder!

Jetzt haben wir es uns auf dem Schiff gemuetlich gemacht. Ich schreibe Logbuch, Daniel guckt seine Lieblings-DVD – die Matrix. Ich gucke alle paar Stunden wieder nach dem Wetterbericht. Im Moment scheint es nicht mehr ganz so sicher, dass wir morgen weitersegeln koennen. Letzlich entscheiden wir das morgen vormittag bevor wir mittags ablegen. Wir werden berichten….