Wo bleibt der Sommer?!

Das fragen wir uns die Tage immer wieder. Im Logbuch gab es so lange nichts zu lesen, weil eigentlich auch nichts passiert ist. Bis zum 30.06.2007 haben wir zusammen mit der Hello World an der Mooring gelegen und auf passendes Wetter gewartet. In Lezardrieux haben wir wegen des stuermischen und regnerischen Wetters nicht viel unternommen. Mal eine kurze Dingi-Tour den Fluss hinauf, mal ein kurzer Spaziergang durch den Ort, Bastelarbeiten an der Aphrodite und Mooringspiele mit Brit und Axel… 😉

Einzig ein bißchen spannend war die Zollkontrolle. Es kamen 2 Beamte mit dem Schlauchboot laengsseits, natuerlich genau als im gesamten Cockpit jede Menge Werkzeug und der Inhalt der Backskiste verteilt lagen. Wir zueckten stolz unser Flaggenzertifikat, dass wir noch auf den letzten Druecker in Deutschland bekommen hatten und alles war ok. Die beiden waren sehr erschrocken ob unserer Reparaturen. Sie dachten, wir reparieren ein groesseres Leck, dabei tauschten wir nur die Festmacher-Buegel hinten gegen Klampen aus, mit denen sich besser hantieren laesst. Ausserdem fragten sie sehr erstaunt, wie es sein koennte, dass wir mit der „Hello World“ parallel segeln, ob wir genauso schnell seien… 🙂

Dingi Brit und Axel

Axel und Daniel Bastelarbeiten

Bastelchaos Aphrodite Lesardrieux

Mooring Spiele

Daniel Bug Hello World

Aber bei starkem Wind und haeufigen Schauern, haben wir die meiste Zeit mit lesen und schlafen verbracht. Eva hat sogar versucht, Axel in die Handhabung von Kontaktlinsen einzuführen.

Kontaktlinsen Eva und Axel

Abends haben wir meist mit Brit und Axel gegessen und DVD´s geschaut. Zu dieser Zeit erreichten uns unerfreuliche Berichte von der Hippo, die sich bei dem Wetter nach England durchgeboxt hat und Freunden die in Daenemark nachts vor Anker, bei ploetzlich aufkommenden Starkwind, beinah ihr Boot verloren haetten. Ist zum Glueck nochmal gutgeangen und die Beiden haben nur geringe Schaeden am Boot feststellen koennen. Da erging es uns vergleichsweise gut, auch wenn wir die Warterei auf gutes Wetter satt haben. Am 30. Juni gab es dann ein kurzes Wetterfenster, was wir nutzten, um bei relativ moderaten Bedingungen nach Trebeurden zu segeln. Aber kaum das wir den Hafen in Sicht hatten, drehte der Wind von Sued-Sued-West wieder auf West und leget auf gute 5 Beaufort zu. Zum Glueck gibt es in der kleinen Bucht vor dem Hafen geschuetzte Mooringbojen. Den wir mussten noch 1 Stunde warten, bevor wir in den Hafen einlaufen konnten. Der Tidenhub hier in der Bretange ist enorm! Das Hafenbecken gleicht einem Schwimmbecken und hat eine Art Tor mit einem Schott, was rauf und runtergefahren wird.

Süll Trebeurden

Bei Flut sieht alles ganz normal aus, bei Ebbe faellt die Zufahrt zum Hafen fast komplett trocken. Nun sind wir froh, hier gut geschuetzt zu liegen. So wie es aussieht faellt der Sommer hier aus und stattdessen rauscht ein fettes Tief nach dem anderen hier durch. Mittlerweile koennen wir uns gar nicht vorstellen wie man ohne Heizung auskaeme! 🙂 Wir nutzen die Zwangspause um die kleine Undichtigkeit an der backbord Scheuerleiste nun hoffentlich endgueltig zu beseitigen. Ausserdem kann Eva ihre verschleppte Blasenetzuendung auskurieren, so das wir fit fuer die Biscaya sind, sollte das Wetter irgendwann ein Einsehen haben. Die Gegend hier ist traumhaft schoen, wir sind nachdem wir in Lannion beim Arzt waren mit dem oeffentlichen Bus die kleinen Kuestenorte abgetingelt. Jetzt noch Sonne… Wir werden wohl noch mindestens bis Ende der Woche hier bleiben, wenn man der Wettervorhersage glauben kann.

Huehnengrab 1

Granithaufen

Immerhin gibt es ab und zu ein paar Stunden Sonne. So konnten wir auf die nur bei Ebbe erreichbare Ile  Milliau spazieren und uns über das Huehnengrab und die natuerlichen Granit-Skulpturen freuen.

Heute Abend sind wir bei der Brit und Axel zum Goulaschessen eingeladen. :-) Wir bekochen uns immer schoen gegenseitig, Evas Bruder Stefan hat die beiden deswegen schon als unsere „kulinarischen Retter“ bezeichnet. Brit hat hier sogar Muscheln selbst aufgegraben und lecker mit Kraeuterbutter als Vorspeise serviert, mmmmh!