Conch und andere Meeresbewohner

Am Abend des 24.03.16 machten wir uns auf den Weg nach Conception Island. Die Insel war nicht weit entfernt und wir dümpelten ohne Grosssegel erst mit zwei, später nur mit einer ausgerollten Genua durch die Nacht. Am nächsten Morgen fiel um 9 Uhr morgens der Anker vor unserem absoluten Traumstrand.
Conception Island war unbewohnt und die gesamte Insel Nationalpark. Diese Insel schlug alles, was wir bisher erlebt hatten. Der Strand war weiss und das Wasser schillerte unglaublich klar in allen Blau- und Türkistönen.

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Wir fuhren mit dem Dingi an Land und erkundeten den langen Strand an der Ostküste und den kleinen Strand an der Westküste.

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Am nächsten Tag erkundeten Piet und Daniel die Unterwassertwelt, sie fuhren weit an die Nordspitze der Insel und fanden einen grossen Korallenkopf, an dem sich grosse Exemplare verschiedener Papageienfischarten, Grouper und hunderte kleinerer bunt leuchtender Fische zwischen den verschiedenen Korallen tummelten.

Eva war währendessen sehr fleissig und strich einen grossen Teil des Decks mit Antirutschfarbe.

Daniel und Piet holten zur genaueren Betrachtung noch eine grosse King Helmet Schnecke hinter Vengas Heck vom Sandboden herauf, um sie nach kurzer Betrachtung und Fotoshooting wieder dort auszusetzen, wo sie vorher war.

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Begeistert berichteten Daniel und Piet Eva vom Erlebten und konnten sie überzeugen, noch eine Runde mit ihnen schnorcheln zu gehen. Dabei begegnete uns der grösste Barracuda, den wir bisher gesehen hatten. Eva und Daniel schätzten ihn auf etwas über 1m Länge und wir drei waren froh, dass er uns nur kurz beäugte und dann weiter ins tiefere Wasser verschwand.
Für den nächsten Morgen, also am Ostersonntag, hatten wir uns mit der nebenan ankernden frankoamerikanischen Katamarancrew verabredet. Wir machen Vale (unser Dingi) mit dem grossen Aussenborder bereit und fuhren herüber zum Kat. Mit dem Kat und zwei nachgeschleppten Dingis ging es dann dank niedrigem Tiefgang kurz vor Hochwasser zur Einfahrt in den Turtle Creek.

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Von dort ging es mit den Dingis weiter über eine Barre, die nur kurz vor und nach Hochwasser passiert werden kann, in den Turtle Creek. Allein die Einfahrt hatte schon Abenteuercharakter. In Schleichfahrt ging es dann den Creek hinauf. Die Landschaft war unglaublich. Auf türkisbeigem Wasser wand sich der Creek durch die Mangrovenlandschaft.

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Es gelang uns sogar, ein paar Schildkröten zu entdecken. Aber wir mussten schon bald wieder den Rückweg antreten um noch genug Wasser an der Ausfahrt zu haben.

Nach einem Mittagschlaf ging noch mal raus zum Schnorcheln. Piet konnte zum Glück mittlerweile sehr gut mit Flossen schwimmen und schaffte es meistens auch, seinen Schnorchel auszublasen, wenn er den Kopf mal wieder zu weit unter Wasser gesteckt hatte.

Daniel gelang es, eine grosse King Conch heraufzutauchen, die wir aber wieder aussetzten, da wir keine Ahnung hatten, wie wir sie zubreiten sollten. Piet war von den vielen, ca. 70cm grossen Groupern fasziniert, die ohne Scheu zu uns hinaufglotzten. So ein reichhaltiges Unterwasserleben hatten wir alle noch nie gesehen.

Abends fuhr Daniel noch mal mit dem Dingi bei unseren amerikanischen Nachbarn Jay und Joan vorbei und erkundigte sich, wie man eine Conch präpariert. Jay erklärte sich bereit, es uns zu zeigen und wir verabredeten uns für den nächsten Vormittag zur Conchjagd.

Übrigens hatten wir nicht vergessen, dass Ostersonntag war. Da der Osterhase kein Seehase ist (und auch die kennen wir eher aus Dänemark), versteckten wir in Osterhases Vertretung und Omas Tinis Auftrag ein paar Kleinigkeiten. Darunter war ein Buch über Piraten, in dem man sogar 2 Hälften einer Schatzkarte und andere wertvolle Dinge finden konnte. Piet fand auch einen Köder für Mahi Mahi, den zu benutzen wir alle drei kaum erwarten konnten.

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Am Ostermontag Vormittag verflog mit Yam/Kniffel soielen, Wassermachen und Wäsche waschen. Dann zogen Piet und Daniel also mit unseren Nachbarn los, eine Conch zu finden. Eva war fleissig und strich derweil weiter das Deck.vor grandioser Kulisse.

Die Idee, die Stelle mit der Conch des Vortages ausfindig zu machen, zeigt wenig Erfolg. Piet und Daniel schnorcheln über eine Stunde um eine grosse Conch ausfindig zu machen, die sich durch ihre Spur im Sand am Meeresgrund verriet. Die Conch hätte konnte man in 8m Tiefe sonst leicht übersehen können. Als kleines Highlight entdeckte Piet noch zwei grosse Stachelrochen, die sich im Sand eingegraben hatten.

Zurück bei Venga holten wir Eva ab und fuhren mit unserer Beute zu Joan und Jay, die auch eine Conch erbeutet hatten. Mit tellergrossen Augen verfolgte Piet, wie Daniel unter Jays Anleitung die Conch zuerst aus ihrem Schneckenhaus holte und dann alle nicht essbaren Teile, wie den Hornfuss, den Verdaungstrackt und die Augen, entfernte. Dabei musste Daniel sich alle Mühe geben, den Fuss der Schnecke nicht zu berühren, der Schleim klebte nämlich wie Kleister und war nur mühsam wieder zu entfernen.

Am Abend waren wir dann bei Joan und Jay zum Conchessen eingeladen, wobei Eva in die Art der Zuberreitung eingeweiht wurde. Die Conch musste ähnlich wie ein Kraken weich geklopft werden, bevor sie frittiert wurde. Eva und mir schmeckte es gut, am ehesten wie Lobster mit einer süsslichen Note, Piet probierte zwar, war aber nicht überzeugt.
Am Dienstag segelten wir parallel zur SY Slo Desire von Jay und Joan nach Cat Island. Leider hatten wir kein Angelglück. Aber Jay hatte einen MahiMahi gefangen und so waren wir am Abend bei Jay und Joan zum Hogfisch und MahiMahi eingeladen. Es wurde wieder ein sehr schöner und unterhaltsamer Abend.