Schampus und Strudel

Um 5:30 Uhr des 11. Mai machten wir endlich in Le Havre neben der „Hello World“ fest (www.sy-hello-world.de) und vielen in die Koje. Vorher schrieben wir Brit und Axel noch eine SMS, dass wir so ab 9 Uhr wieder wach sein wollten. Die beiden empfingen uns mit Champagner und Fruehstueck. Das war klasse! Und wir haben uns richtig gefreut, die beiden wiederzusehen.

Le Havre Hafen

SY Hello World Le Havre

Brit und Axel

Nachmittags sind wir dann alle zusammen mit einem Bus nach Deauville gefahren. Dort gibt es einen unglaublich breiten weissen Sandstrand, wo sich die Schickeria gerne trifft.

Axel und Daniel Strandpromenade

Zumindest Axel und ich haben auch „angebadet“. Abends grillten wir noch auf der „Hello World“, schnackten bei Rotwein bis spaet in die Nacht und steckten noch die Nasen in die Buecher zwecks weiterer Toernplanung.

Grillen Hello World le Havre

Am Ende kamen wir zu dem Schluss, am uebernaechsten Tag einen grossen Schlag bis nach Cherbourg zu machen.

Den 12. Mai nutzte ich, um im Waschsalon Waesche zu waschen. Danach hab ich in Ruhe ausgiebig einen Stadtbummel gemcht. Ich wollte unbedingt Boots-Sandalen haben. Ausserdem hab ich noch was gemacht, was ich seit ca. 9 Jahren nicht gemacht hab – ich hab mir ein Kleid gekauft. Jetzt kann der Sommer gerne so richtig heiss werden! Daniel ist in der Zeit mit Brit und Axel eine Runde auf der „Hello World“ segeln gegangen.

Daniel Dickschiff Hello World

Leider war der Wind aber nicht passend gewesen um den Parasailor, einen speziellen Spinnaker mit Gleitschirm-Anteilen, zu benutzen.
Nach dem gemeinsamen Abendessen liefen wir um 23:30 Uhr aus Le Havre in Richtung Cherbourg aus. Auf dem Weg nach Cherbourg gibt es das sogenannte „Raz de Barfleur“. Das ist eine schmale Rinne zwischen den Sandbaenken vor dem Pointe de Barfleur, wo die Gezeitenstroeme ganz enorm stark werden und es richtig durchrauscht. Das fuehrt bei unguenstigen Bedingungen zu entsprechenden Brechern. Deshalb wurde die Ecke in einem Buch sogar als diabolisch beschrieben. Abgesehen davon, dass wir Flaute hatten, hatten wir sowieso vor, dieses Cup weiter draussen zu passieren, wo es nicht diabolisch ist. Aber auch da sind die Gezeitenstroeme so stark, dass keinen Sinn macht, dagegen anfahren zu wollen. Man wuerde fast auf der Stelle stehen. Nach Strecke und Gezeitenatlas kamen wir deshalb darauf, dass wir um ca. 23 Uhr auslaufen sollten um am naechsten Tag etwa um die Mittagszeit an dieser Stelle die Stroemung in unsere Richtung zu haben und nicht entgegen. Da muss man dann eben mal um 23:30 Uhr ablegen… Das fiel uns aber nicht schwer, da wir eine wieder sternklare Nacht hatten. Es kam auch diesmal kein schlimmer Nebel. Statt dessen bewunderten wir unser Kielwasser, das von phosphoriszierenden Kleinstlebenwesen in einen gruenleuchtenden Schweifverwandelt wurde. Da wirklich garkein Wind war, mussten wir die ganzen 80 Meilen nach Cherbourg unter Motor laufen. Dabei erlebten wir einen sehr schoenen Sonnenaufgang auf See.

Sonnenaufgang auf Weg nach Cherbour

An besagtem Pointe de Barfleur hatten wir heute trotz ansonsten spiegelglatter Nordsee ploetzlich kleine steile Wellen und Strudel, die das Boot bis zu 30 Grad gedreht haben.

Strudel vorm Pointe de Barfleur

Pointe de Barfleur

Man stelle sich die Ecke bei Starkwind lieber garnicht erst vor. Wir waren beeindruckt! Unter schoenstem Sonnenschein steuerten wir weiter nach Cherbourg. Ueber Cherbourg zogen dicke Wolken auf. Wir konnten aber anlegen, bevor es losregnete.

Chebourg Hafen Mastenwald

Seitdem regnet es jetzt fast ununterbrochen. Aber wir sitzen gemuetlich in unserem Schiff, haben lecker gegessen und kuemmern uns jetzt mal wieder um unser Online-Logbuch!