Durchs Nadeloehr!

 Nachdem wir gestern eine Flasche Rotwein geleert hatten, und nachts wegen eines Gewitters unruhig geschlafen hatten, sind wir dann heute Morgen um 9:30 Uhr aufgebrochen. Die Konversation war eher karg, und wir waren beide nicht so ganz auf der Hoehe…aber die Tide wartet nicht. Eigentlich waren schlechte Sichtverhaeltnisse angesagt und wir hatten uns auf Pausentag eingestellt…nun dieser etwas hektische Start. Und das, wo wir doch das Verkehrsgebiet Calais-Dover queeren mussten.

Doch schon kurz nach der Hafenausfahrt wärmte die Sonne uns und die Stimmung stieg. Wir segelten entlang des riesigen Industriehafens von Dunkerque, eine krasse Stimmung….

Dünnkirchen Industrie

Der Wind wehte mit angenehmen 3-4 Beaufort von der Seite und wir kamen gut voran. Was ebenfalls die Stimmung der Crew hob, da die Strecke bis Boulogne zeitlich (Tide) fuer unser kleines Boot recht weit war. Und Calais als Ausweichhafen war nicht gerade atraktiv! Wer jetzt glaubt die Stimmung haette ihren Hoehepunkt erreicht, der irrt! Wir bekamen Besuch! Von Wem? Vom besten Freund des Segelers, wer bekommt bei diesem Anblick keine gute Laune…

Delphin englischer Kanal 1

Delphin englischer Kanal 2

Da haben wir aber gestaunt! Mit Delphinen im Englischen Kanal vor Calais hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Um so mehr haben wir uns ueber den Besuch dieser lieben Gefaehrten auf See gefreut. Fast eine halbe Stunde spielten sie um die Aphrodite, so dass sogar ein paar Bilder moeglich waren. Haette uns wohl sonst auch keiner geglaubt. 🙂

Dann war wieder hoechste Aufmerksamkeit gefragt. Wir passierten die Einfahrt nach Calais. Dort ging es zu wie im Bienenstock, nur das Brummer tatsaechlich so gross wie Hochhaeuser waren! Wir fanden eine Luecke und schluepften hindurch…Eva verzog sich, als es knapp wurde, mal kurz nach unten. 😉 Und tauchte keine Minute spaeter erleichtert wieder im Cockpit auf, als die grosse Faehre ca. 150m hinter uns durchging. Nun hatten wir´s geschafft! Das Nadeloehr ist passiert. Ca. 3sm westlich öffnet sich der Kanal Richtung Sueden. Der Wind flaute ab und wir motorten die letzten 12sm nach Bologne, immer noch vom Tidenstrom geschoben. Kurz vorm Anleger dann nocheinmal Aufregung. Hinter uns hoerten wir in der Hafeneinfahrt ein tiefes gefaehrliches Droehnen und inerhalb weniger Minuten tauchte eine Katamaran HighSpeed-Faehre auf. Wir liessen sie passieren und hofften so einer Bestie nie auf offener See zu begegnen. das Ding hatte was von einer Raubkatze… Der Anleger im Hafen klappt gut, obwohl hier 60m oberhalb der Stege der Fluss Liane muendet und daher Strom in den Boxen herrscht. Nun ist erstmal wieder ein Paeuschen faellig! 😉

Nach duschen, e-mail checken und essen werden wir den Abend nun gemuetlich bei Rotwein und Heizung ausklingen lassen.