Drop out

Das Wörterbuch übersetzt es so: „Dropout = person who opts out“ oder auch „Aussteiger“. Für alle nicht Eingeweihten will ich das kurz erklären. Seit Januar wurde das Arbeitszeitgesetz umgesetzt. Das hat uns von heute auf morgen zum einen eine 42-Stunden-Woche beschehrt. Außerdem sollten alle die sogenannte „Opt-Out-Erklärung“ unterschreiben, mit der wir uns einverstanden erklären würden, bis zu 58 Wochenstunden durch zusätzliche Bereitschaftsdienste zu arbeiten. Also weiterhin eine 150-%-Stelle… Zum Glück ziehen wir uns da anderweitig aus der Affaire! Nach 5 1/2 Jahren Vollzeit-Job haben wir mehr und mehr auf unsere Auszeit, unseren Törn, hingelebt. Obwohl uns Anästhesie beiden nach wie vor echt Spaß macht, fühlen wir uns jetzt ausgelaugt und freuen uns, unser „Chi“ wieder aufzufüllen, bevor wir (hoffentlich) wieder Narkosen machen werden. Daniel ist seit heute um 8 Uhr, nach einem letzten durchgearbeiteten 24-Stunden-Dienst, auch im Resturlaub. Wir haben uns gemeinsam von den Kollegen und Pflegekräften verabschiedet. Danach waren wir beide ziemlich aufgewühlt. Wir haben doch viele nette Leute in der Klinik um uns gehabt, die wir sehr vermissen werden. Aber es besteht ja die Aussicht, vielleicht in 1 1/2 Jahren wiederzukommen.
Zum Glück haben wir garkeine Zeit zum Nachdenken: schnell für die Facharztprüfung lernen, dann für die Notarztprüfung, den Amateurfunkschein. Schließlich mal eben die Wohnung auflösen und immer wieder schleifen, schleifen, schleifen… Aber es scheint die Sonne vom blauen Himmel, der Job ist beendet und nichts kann uns mehr vom Losfahren Mitte Mai abhalten!!!