Der Titel hat nichts mit unserer Stimmung zu tun. Wir sind alle vier gut drauf und geniessen im Moment das Segeln. Südlich von uns ist ein grosses Hoch, über uns ein Tief und wir versuchen, auf dem Westwind dazwischen nach Osten zu segeln. Gerade klappt das sehr gut und macht Spass.
Autor: web7386
Wind und Wellen, Tag 7
Zeitumstellung, Tag 6, Donnerstag 12. Mai
Wir haben weiterhin guten Segelwind und segeln direkten Weg nach Osten. Das bedeutet auch, dass wir schrittweise die Uhr wieder vorstellen, genau gesagt alle 15 Längengrade. Gestern haben wir das das erste Mal gemacht und sind jetzt nur noch 4 Stunden hinter der deutschen Sommerzeit.
Kurs Azoren, Tag 5
seit ca. 3 Stunden können wir fast genau Kurs Richtung Azoren segeln. Die Unterseite eines durchziehenden Tiefdruckgebiets beschert uns guten Segelwind. Wir hoffen mit diesem Wind nördlich über das von Schwachwind geprägte Azorenhoch hinwegzusegeln und damit einen taktisch wichtigen Streckenabschnitt zu bewältigen. Die Stimmung an Bord ist gut und Alle sind froh, dass der Schiffsmotor endlich Pause machen kann. Die Angel hängt draussen und wir hoffen bald etwas zu fangen. Ansonsten Segelroutine, Audiobooks, Filme , Patience, Kniffel und Mensch ärgere Dich nicht…also normales Bordleben.
Stabiles Hoch, Tag 4
Das Wetter hier draussen ist herrlich, die Sonnenauf- und untergänge spektakulär. Entgegen der Vorhersage haben wir nur leider immer noch Flaute. Zum Glück hat Venga grosse Dieseltanks, aber bis zu den Azoren können wir nicht motoren. Deshalb suchen wir den Wind jetzt etwas nördlicher. Derweil geniessen wir das gute Wetter.
Schwachwind, Tag 3
Gestern konnten wir segeln, aber spätabends musste der Motor wieder angehen. Wir warten auf Wind (und Fisch), der auch angesagt ist (der Wind, nicht der Fisch). Insgesamt ist die Vorhersage sehr „gentle“, wie Robert das so schön ausgedrückt hat.
Wieder auf See, Tag 2
Gestern, am Samstag den 7. Mai, sind wir abends Anker auf gegangen und haben die Bermudas Richtung Azoren verlassen. Bermuda hat uns mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verabschiedet.
Jetzt ist Sonntag, die erste Nacht haben wir hinter uns, die Angelleine ist am Heck ausgebracht und wir gewöhnen uns wieder an die Schaukelei.
Bermuda
Seit Montag sind wir also auf Bermuda. Wir ankern vor dem historischen Städtchen St. George.
Die Insel hat uns spontan begeistert. Entspannte Atmosphäre, hübsche historische Häuser, viele kleine Läden und Restaurants, nette Leute. Dazu kommen schützende Riffe rund um die Inseln, entsprechend bunte Fische und türkises Wasser, viele kleine Buchten und Lagunen. Die Häuser haben alle Regen-sammelnde Dächer, die weiss getüncht sind über den bunt getünchten Häusern.
Wir werden wohl bis Samstag den 7. oder Sonntag den 8. Mai hier bleiben. Dann scheint das Wetter günstig zu sein für die Weiterfahrt zu den Azoren.
So langsam trudeln hier mehr und mehr europäische Yachten ein, die auf dem Rückweg nach Europa sind. Jeder schnackt mit jedem. Woher, wie lange unterwegs, wohin und wann. Mit unserem einen Jahr Auszeit gehören wir hier mal wieder zu den Kurzzeitreisenden. Wirklich wahr. Die Atmosphäre ist entspannt. Robert war schon ca. 18 x hier und fühlte sich gleich wie zu Hause.
Wir fuhren mit dem Bus in die große Stadt Hamilton,
machten einen Spaziergang zur Tabacco Bay,
eine weitere kleine geschützte Bucht mit felsiger Einfahrt
und besichtigten das Fort St. Catherine.
Am Donnerstag sollte Starkwind kommen, der heute, am Freitag, und Samstag Regen mit sich bringen soll. Im Städtchen bereiteten sich die Menschen auf den Regen vor, indem die Dächer geputzt wurden. Klar, man wollte möglichst sauberes Wasser sammeln.
Wir verbrachten Donnerstag und Freitag gemütlich an Bord mit spielen, Filme gucken, Hörbücher hören, vorlesen, Ausmalbilder ausdrucken, lecker kochen und auch das ein oder andere am Schiff basteln.
Angekommen, Tag 7
Nach 6 1/2 Tagen haben wir am Montag den 2. Mai morgens um 4:30 lokaler Zeit Bermuda erreicht. Die Zollformalitäten sind auch schon erledigt. Jetzt liegen wir am Tanksteg und warten darauf, dass die Tankstelle öffnet. Solange werden wir uns noch ein bisschen schlafen legen.
Man kann’s schon sehen, Tag 6 auf See
Nachdem wir heute nacht doch noch bis zu 6 Windstärken hatten, flaute der Wind dann wieder ab und drehte uns direkt entgegen. Wir können aber gerade noch gegenan motorsegeln, so dass wir in den frühen Morgenstunden Bermuda erreichen werden. Seit einer Stunde (also seit 20 Uhr lokaler Zeit am 1. Mai) kann man auch schon die Lichter der Insel sehen.