SY Venga

Dann haben wir 1 ½ Jahre Urlaub :-)! Heute habe ich mir erstmal die Visa und Mastercard Gold besorgt, da die Kreditkarte mittlerweile wohl das weltweit anerkannteste Zahlungsmittel ist. Außerdem beinhalten Sie noch viele nützlichen Versicherungen und Vergünstigungen. Gestern hat UPS unsere Kupferfolie geliefert. Mit dieser Folie wollen wir unsere Backskiste auskleiden und anschließend die Bahnen miteinander verlöten. So erreichen wir eine große Erdung für unser Kurzwellenfunkgerät, zusätzlich haben wir unter der Wasserlinie einen Bronzeschwamm angebracht der über ein Kabel ebenfalls als Erdung dient. Eva hat heute Ihre Einladung zur Facharzt-Prüfung erhalten und wird spürbar „reizbarer“ ;-). Ansonsten schlagen wir uns mit den bürokratischen Aufgaben rum, so habe ich gerade einen Nachsendeantrag bei der Post gestellt. Als nächstes steht dann die Ummeldung des Wohnsitzes an, aber wenn das Wetter vie vom Wetterdienst versprochen über´s Wochenende so bleibt ist erstmal wieder Schleifen angesagt. Und Eva wird wohl noch einen kleinen Prüfungsendspurt machen. Wir hoffen das wir im Mai auch noch mal so eine schöne Wetter-Periode mit Ostwind bekommen und nicht gegen Westwinde ankreuzen müssen.

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Genau!!! Schleifen, Schleifen und noch mal Schleifen. Immerhin das Wetter spielte mit und wir haben etwa die Hälfte geschafft. Und natürlich wieder jede Menge gut gemeinter Ratschläge von: „Genau so müsst ihr´s machen, bis ihr seit ja verückt!“ Die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen :-). Nachdem wir letztes mal wie ein Sams aussahen haben wir heute den ultimativen, klinisch erprobten Schutz gehabt.;-) Morgen gibt es bestimmt mächtig Muskelkater. Hoffentlich wird der Dienst heute Nacht ruhig, dann könnten wir Morgen vielleicht das Stück bis zu den vorderen Stützen schaffen.

Nachdem Eva die gesammte Samstag Nacht gearbeitet hat und ich immerhin noch 4 Stunden Schlaf bekommen habe war klar, dass wir Heute sowieso nicht´s mehr lernen würden. Also warum die Zeit nicht nutzen und gleich zum Boot. Da haben wir uns dann bei einer 8 stündigen Schleifaktion erholt… Aber!!! Eva hat´s geschafft! Das war Ihr letzter Arbeitstag, ich werde noch bis Mittwoch morgen durchhalten. Auf der anderen Seite vermissen wir jetzt schon viele liebe Arbeitskollegen und Freunde in der Klinik. So ist das wohl wenn man etwas Neues beginnt lässt man auch immer etwas zurück was man vermissen wird. Am Ende wieder ein paar Bilder zur Belustigung. 🙂 Eva darf ich zur Zeit nicht ansprechen, Sie sitzt mit Ohropax und ihrem 1500 Seiten starken Lehrbuch der Anästhesie auf dem Sofa und hat angedroht sofort das Zimmer zu verlassen, wenn ich Sie in Ihrer Konzentration störe! Also werde ich heute Abend mal schön leisetreten.

Das Wörterbuch übersetzt es so: „Dropout = person who opts out“ oder auch „Aussteiger“. Für alle nicht Eingeweihten will ich das kurz erklären. Seit Januar wurde das Arbeitszeitgesetz umgesetzt. Das hat uns von heute auf morgen zum einen eine 42-Stunden-Woche beschehrt. Außerdem sollten alle die sogenannte „Opt-Out-Erklärung“ unterschreiben, mit der wir uns einverstanden erklären würden, bis zu 58 Wochenstunden durch zusätzliche Bereitschaftsdienste zu arbeiten. Also weiterhin eine 150-%-Stelle… Zum Glück ziehen wir uns da anderweitig aus der Affaire! Nach 5 1/2 Jahren Vollzeit-Job haben wir mehr und mehr auf unsere Auszeit, unseren Törn, hingelebt. Obwohl uns Anästhesie beiden nach wie vor echt Spaß macht, fühlen wir uns jetzt ausgelaugt und freuen uns, unser „Chi“ wieder aufzufüllen, bevor wir (hoffentlich) wieder Narkosen machen werden. Daniel ist seit heute um 8 Uhr, nach einem letzten durchgearbeiteten 24-Stunden-Dienst, auch im Resturlaub. Wir haben uns gemeinsam von den Kollegen und Pflegekräften verabschiedet. Danach waren wir beide ziemlich aufgewühlt. Wir haben doch viele nette Leute in der Klinik um uns gehabt, die wir sehr vermissen werden. Aber es besteht ja die Aussicht, vielleicht in 1 1/2 Jahren wiederzukommen.
Zum Glück haben wir garkeine Zeit zum Nachdenken: schnell für die Facharztprüfung lernen, dann für die Notarztprüfung, den Amateurfunkschein. Schließlich mal eben die Wohnung auflösen und immer wieder schleifen, schleifen, schleifen… Aber es scheint die Sonne vom blauen Himmel, der Job ist beendet und nichts kann uns mehr vom Losfahren Mitte Mai abhalten!!!

Heute haben wir den Rest des Antifouling abgeschliffen. Nun muss noch der neue Wasserpass abgeklebt werden und das Gellcoat bis dort angeschliffen werden. Bei unserer ganzen Ausrüstung wird das Boot ca. 10 cm tiefer im Wasser liegen :-). Dann nochmal Antigilb über das Geelcoat, das Unterwasserschiff mit feuchten Lappen reinigen und neu streichen. Dann sind wir wieder ein ganzes Stück weiter. Danach müssen wir uns noch dem Ruder annehmen, das mittlerweile auch von Innen getrocknet ist. Dann können wir zumindest ins Wasser. Vorher werden wir, falls es die Zeit zulässt, die Scheuerleiste runternehmen und den sogenannten Schandeckel mit Epoxy versiegeln. Puhhh, sind wir froh, dass wir nicht auch noch Arbeiten müssen :-).

Daniel hat Vorher-Nachher-Fotos von mir gemacht. Also vor und nach der Facharztprüfung. Nachher zum Glück mit Facharzt-Zeugnis! Jetzt bin ich um einiges entspannter und werd mich vielleicht doch wenigstens heute ein bißchen auf den Lorbeeren ausruhen, bevor das Lernen mit Vollgas weiter geht für die Amateurfunkprüfung.

Zum Glueck spielt das Wetter mit. So konnten wir heute das Versiegeln der Rumpfdeckverbindung mit Glasmatten und Epoxyharz beenden. Nun hoffen wir das unser Schiff wirklich wasserdicht ist. Zwar hatten wir die Fuge zwischen oberer und unterer Schale bereits letzten Sommer mit Sikkaflex gedichtet, doch zeigt sich, dass Wasser entlang einiger Schrauben, die nicht zu entferen sind ohne die komplette obere Decks-Schale abzuheben, ins Schiffinnere gelangte. Nicht´s ist ärgerlicher als wenn die Sachen im Schiff feucht werden, daher haben wir uns diese aufwaendige Loesung angetan. Denn abschleifen des alten Geelcoat, spachteln und laminieren mit Epoxy, erneutes spachteln und lackieren bedeuten ca. 60-80 Stunden reine Arbeitszeit. Mal abgesehen davon das sicherlich wieder 350 Euro fuer Matrial dran glauben mussten :-(. Bis mogen sollte das Laminat ausgehaertet sein, so dass auch ein Regenguss die Arbeit nicht mehr zerstoeren kann :-). Heute Vormittag haben wir unsere letzten Insignien des Arztseins abgegeben : Funker, Schluessel und Dienstausweis…komisches Gefuehl! Ausserdem habe ich noch schnell beim Betriebsarzt meine Impfungen auffrischen lassen. Tetanus/Polio/Diphterie linker Arm und Hepatits B rechter Arm …da macht arbeiten ueber Kopf gleich doppelt so viel Spass! 😉 Zum Glück hatte meine Zahnarztpraxis heute Stromausfall, so dass wir die Fuellung auf Donnerstag verschoben haben. Donnerstag bis Samstag waren wir in Koeln um unsere Eltern miteinander bekannt zu machen. Falls uns was zustoesst, sollten sie doch zumindest wissen mit wem sie telefonieren ;-). Zum Glueck haben die sich weitestgehend selbst beschaeftigt, so dass wir ein bisschen lernen konnten. Nebenbei haben wir meinem Cousin noch mein Hochbett vorbeigebracht. Zur Zeit kommen wir meistens so gegen 20:00 Uhr vom Boot, essen und lernen dann bis 1 Uhr fuer den Funkschein. Heute werden wir vorher noch Eva´s Motorrad holen, dass Morgen in die Werkstatt muss. Mein Motorrad werde ich fuer die Zeit einmotten, Eva ueberlaesst ihres einem Freund, der netterweise unsere paar Habseeligkeiten bei sich unterbringt. Dann geht´s aber wieder weiter mit Fragen zu Schwingkreisen, Hoch- und Tiefpass, etc. 🙂 Fuer den Facharzt herrscht bei mir erstmal Lernpause!